SLAM Logo
© SLAM Media
SLAM #132 mit Interviews und Storys zu WHILE SHE SLEEPS +++ CHELSEA WOLFE +++ SUM 41 +++ HEAVYSAURUS +++ JUDAS PRIEST +++ BRUCE DICKINSON +++ MICK MARS +++ u.v.m. +++ Jetzt am Kiosk!

Ouya – die Konsole der etwas anderen Art

Die neue große kleine Spielekonsole ist da, aber hält sie auch was sie verspricht?

(C) Ouya / Ouya / Zum Vergrößern auf das Bild klickenAnfang Juli 2011 wurde die Ouya als neue, preisgünstige Konsole angekündigt, die ein offenes Game-Development-Konzept vorstellt, in dem Spieleentwickler unkompliziert Spiele veröffentlichen können, welche alle zumindest einen " free-to-try " Modus für Spieler anbieten müssen. Namhafte Personen aus der Industrie haben sich zusammengetan, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Hinter der von Julie Uhrman geleiteten Firma Ouya, Inc. stehen unter anderem Designer Yves Béhar, Mitbegründer von Microsoft Game Studios, Xbox-Visionär Ed Fries und Amazon Kindle-Entwickler Muffi Ghadiali.


Mit einem bereits funktionierendem Prototypen hat Ouya, Inc. (damals noch Boxer8) eine Kampagne auf der Crowd-Funding-Plattform Kickstarter begonnen. Mehr als 60.000 Konsolenenthusiasten haben dem Projekt, das sich ursprünglich ein Ziel von 950.000 US-Dollar gesetzt hatte (und dies innerhalb von acht Stunden erreichte), mit August 2012 insgesamt 8,5 Millionen Dollar (rund 6,4 Millionen Euro) zugesichert. Damit ist die Ouya, direkt nach der Pebble E-Paper Watch das bisher zweit erfolgreichste Projekt auf Kickstarter.


Was die Ouya sicherlich von anderen Konsolen abhebt, ist die vertretene Philosophie der Freiheit und Offenheit. Sie verwendet eine angepasste Version des Open source Betriebssystems Android 4.1, lässt sich ohne Garantieverlust rooten und mit einem handelsüblichen Schraubenzieher öffnen, was vor allem von Hackern und Moddern sehr begrüßt wird. Mit ihrem Nvidia Tegra-3 T33 1,6 GHz Quadcore system-on-chip, 1 GB RAM und 8 GB Flash-Speicher ist sie bezüglich der Hardware mit einem aktuellen Tablet-Computer zu vergleichen. Die Ouya ist für den Anschluss an einen Fernseher gedacht und unterstützt über HDMI sowohl 720p als auch 1080p. Ans Heimnetzwerk anbinden kann man sie entweder über Wi-Fi oder Ethernet. Das würfelförmige, 75 mal 75 mal 80 Millimeter große silbergraue Gehäuse ist kompakt, schlicht und elegant.


(C) Ouya / Ouya Store / Zum Vergrößern auf das Bild klickenIm hauseigenen Ouya-Store gibt es aktuell über 300 Spiele und täglich werden es mehr. Jedes davon bietet wie bereits erwähnt einen "free-to-try" Modus an, mit dem sich das Spiel entweder zeitlich oder inhaltlich beschränkt antesten lässt. Mit einer gültigen Kreditkarte können Spiele dann direkt über die Konsole freigeschaltet werden. Das Herunterladen und Installieren ist schnell und unkompliziert und kann während dem Spielen erledigt werden.


Obwohl die Konsole nun seit dem Verkaufsstart am 25.06.2013 über Amazon.de verfügbar sein sollte, wird sie bisher als "noch nicht verfügbar" gelistet, denn Ouya, Inc. scheint noch immer mit der hohen Nachfrage und schleppender Produktion zu kämpfen. Wer also hierzulande eine Ouya möchte, muss sich noch etwas gedulden. Darüber hinaus wird die überall als 99 US-Dollar vermarktete Konsole in Europa für EUR 119,99 gehandelt und zusätzliche Controller scheinen momentan nur über Amazon.com für 49 US-Dollar verfügbar zu sein.


Unsere Erfahrungen

Als early backer auf Kickstarter waren wir unter den ersten, die das Projekt unterstützt haben. Für die 129 US-Dollar (98 Euro), die wir zusicherten, wurde uns eine Ouya mit zwei Controllern vor dem offiziellen Release versprochen. Die viele Kritik um den kläglich gescheiterten Release können wir nur allzu gut nachvollziehen, da unsere Ouya nach zweiwöchigem Erholungsurlaub beim Zoll auch erst mit einiger Verspätung eintraf.

(C) Ouya / Ouya Menü / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDas Installieren der Ouya ist äußerst einfach. Anstecken, aufdrehen, Netzwerk über den Wizard einrichten und erst einmal updaten. Das Systemupdate bei der ersten Inbetriebnahme langweilt einen nicht mit unnötigen Details, sondern erklärt einfach, dass nun der Fun-Quotient maximiert wird, die Awesomeness heruntergeladen wird, oder gerade die "OUYAfication" durchgeführt wird. Danach kann es losgehen. Nicht nur äußerlich ist die Ouya recht schlank, auch Softwareseitig setzt man auf Übersichtlichkeit. Die Punkte "Play", "Discover", "Manage" und "Make" machen das sehr schlichte Hauptmenü aus.


Die Controller sind uns eher negativ aufgefallen. Während sie, wie die Ouya selbst, sehr ästhetisch designt wurden und eigentlich gut in der Hand liegen, sind sie leider doch etwas schlecht verarbeitet. Die Knöpfe bleiben öfter mal unter der Abdeckung stecken, gelegentlich zieht der Thumbstick in eine Richtung und ab und an hatten wir auch das Gefühl, sie würden nicht oder verspätet reagieren. Was das Ganze allerdings erträglich macht, ist, dass man PS3-, Xbox- oder andere Bluetooth-Controller verwenden kann, wenn sie vom jeweiligen Spiel unterstützt werden. Manche Games bieten hier sogar passende Apps, um sein Smartphone als Controller verwenden zu können. Auch mehrere USB-Controller lassen sich mit einem USB-Hub an die Ouya anschließen. Man ist also nicht immer auf die originalen Ouya-Controller angewiesen.


(C) Madfinger Games / Shadowgun / Zum Vergrößern auf das Bild klickenViel Kritik hagelte es wegen der schwachen Hardware und den fehlenden Blockbuster-Titeln, die wir allerdings nicht ganz nachvollziehen können. Die Erwartungen der Medien an die Ouya waren sehr hoch, doch diese waren im Großen und Ganzen unrealistisch. Eigentlich war von Anfang an offensichtlich, dass die Hardware der Ouya keine High-end-Grafik wie die der großen Konsolen erlaubt. Uns war klar, dass sie weder der PS3 noch der Xbox 360 oder gar den Next-gen-Konsolen PS4 und Xbox One hardware-mäßig Konkurrenz machen kann und dementsprechend von Performance und Grafikleistung her nicht mit ihnen vergleichbar ist. Ein Beweis dafür, dass sie dennoch auch 3D-Shooter erlaubt, was heutzutage oft der Benchmark für Konsolen ist, ist der beliebte Titel "Shadowgun". Ein vollwertiger, grafisch ansprechender Third Person Shooter, den die kleine Konsole ohne Probleme handhaben kann.


Unser Fazit

Diese Low budget Konsole ist mit 99 US-Dollar deutlich günstiger als jede andere Spielekonsole und auch jedes Android Tablet, mit dessen Innenleben die Ouya gerne verglichen wird. Darüber hinaus lässt sich der kleine Würfel im Gegensatz zu Playstation & Co. mühelos zu Freunden, Nachbarn oder zu nächsten Party transportieren. Auch das Problem der zu geringen Controller-Anzahl hat ein Ende, da sich nahezu alles Controller-taugliche als Steuerung für die Ouya verwenden lässt. Die Hardware erlaubt eher keine High-end-Grafik wie man sie von der aktuellen beziehungsweise kommenden Konsolengeneration erwarten darf, aber dafür wurde die Ouya auch nicht konzipiert. Wir sehen ihre Zukunft eindeutig in Casual und Party Games sowie im Indie-Bereich. Schon Nintendo hat uns immer wieder gelehrt, dass Spielspaß nicht unbedingt mit möglichst realistischer, aufpolierter Grafik in Zusammenhang steht und in puncto Fun-Faktor wartet die kleine Konsole jetzt schon mit ein paar ganz großen Hits auf.


 
# # # Thomas Rausch & Katharina Krösl # # #
Das gefällt mir! Weiter-tweeten
Die Spezialisten von Creative haben für den kabellosen Soundgenuss wieder was Feines ausgetüftelt - das Ergebnis nennt sich Creative Sound Blaster EVO Wireless und ist in mehreren Varianten erhältlich.
Die Zombies aus Robert Kirkmans Kultfranchise sind nun auch auf dem Spielbrett los.
Die Zeit von einer Uhr abzulesen will gelernt sein. Ganz besonders gilt das für Exemplare der Marke Tokyoflash.
Im Odenwald gibt es Apfelbäume, deren Früchte einer eindeutigen Bestimmung entgegenwachsen: Bembel-With-Care Apfelwein. Apfelweinrebell, Doom Metal-Fan und Bembel-Gründer Benedikt Kuhn hat die Apfelweinkultur kräftig entstaubt und ihr eine Portion Rock`n`Roll verpasst.
Der Onlineshop WeAre steht für Boardsport, Streetwear und Sneaker und bietet seinen Kunden ein umfangreiches Spektrum an coolen Marken.
Anlässlich der Veröffentlichung von "Curse of Chucky" haben wir ein Gespräch mit Don Mancini, dem Kreativkopf hinter unserer liebsten Mörderpuppe, für euch.
Rock Classics
Facebook Twitter