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Phantastische Geschichten: Joris Geschichte Teil 1

Der Angriff kommt unerwartet und von unbekannter Seite. Nach nur wenigen Stunden steht Frankreich am Abgrund.

Phantastische Geschichten: Joris Geschichte Teil 1Ihre alleinige Aufgabe ist der Schutz des französischen Präsidenten in Krisensituationen. Sie sind die absolute Elite des französischen Militärs, bewegen sich unerkannt immer in der Nähe der Zielperson, um in kürzester Zeit auf eine Bedrohungslage reagieren zu können. Als der Ernstfall eintritt, geht die Gefahr jedoch weder von islamistischem Terror noch einer anderen Nation aus. Der Angriff kommt aus dem Inneren des Landes, unerwartet und hart. Zwar gelingt es, den Präsidenten aus der Hauptstadt zu evakuieren, doch der Konvoi wird aufgehalten.


Als die Soldaten den Zielort erreichen, finden sie nur eine Handvoll Leichen und die verlassenen Fahrzeuge vor. Nach kurzer Zeit steht fest, dass sich die Zivilisation in Auflösung befindet. Horden von bisher unschuldigen Bürgern fallen grundlos über andere Menschen her, scheinbar befallen von einem neuartigen Tollwutvirus. Ein Kampf scheint aussichtslos, sodass der Entschluss fällt, sich unter dem Radar zu bewegen und eine sichere Unterkunft zu finden, um abzuwarten, bis sich die Lage beruhigt.


Doch die Situation entwickelt sich anders als erwartet, aus Tagen werden Wochen und Monate. Man trifft auf andere Überlebende und aus der Asche der alten Welt entsteht eine neue. Die Menschen beginnen sich auf die veränderte Situation einzustellen, doch dann kommt es zu einem weiteren Rückschlag: Die Infizierten scheinen ihre Intelligenz zurückzuerlangen und machen Jagd auf die Überlebenden. Gibt es noch Hoffnung oder steuert die Menschheit ihrem Untergang entgegen?


Hand aufs Herz, dass Oliver Döring nicht darauf angewiesen ist, auf die Stoffe anderer Autoren zurückzugreifen, wenn es darum geht, spannende Geschichten zu erzählen, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Doch wenn der Produzent Jahre später erneut auf die Thematik zurückgreift, mit der er einst die "Phantastischen Geschichten" ins Leben rief, so lässt dies aufhorchen. Dass die Geschichte über das junge Mädchen Jori über Potenzial verfügte, war unumstritten.


Nun liefert uns der Meister des Action-Hörspiels die Vorgeschichte, von der ersten Minute an dicht und mitreißend erzählt. Ohne sich mit einer langen Einleitung aufzuhalten, befinden wir uns direkt im Geschehen. Man wird Teil der militärischen Einheit um Serge und seine Kameraden und bekommt quasi einen Logenplatz beim Weltuntergang reserviert. Natürlich werden dabei die bewährten und beliebten Accessoires aus dem Hause Imaga keinesfalls vernachlässigt. Die Luft ist bleihaltig und auch die Freunde gediegener Actionunterhaltung kommen hier voll auf ihre Kosten. Mit einem hohen Erzähltempo wird die Handlung vorangetrieben und lässt der Langeweile keine Chance.


"Joris Geschichte" bedient ein Subgenre des Horrors, das in den vergangenen Jahren dank "The Walking Dead" und anderer Epigonen ordentlich strapaziert wurde. Hier noch unverbrauchte Ansätze zu finden, dürfte sich als schwierig erweisen. Anstatt krampfhaft nach neuen Ideen zu suchen, wählt Döring einen anderen Weg und geht offen damit um, sich bei den großen cineastischen Vorbildern zu bedienen, was dann sogar darin gipfelt, dass die Akteure die Originale zitieren. Dies wirkt keinesfalls plump, sondern ist eine tiefe Verneigung vor den Vätern des Untoten-Genres wie etwa George A. Romero.


Trotz der vielen Vorbilder in Literatur und Film ist die Anzahl der akustischen Zombie-Epidemien noch recht überschaubar und kann bisher keine wirklichen Sternstunden für sich verbuchen. Das könnte sich nun ändern, denn "Joris Geschichte" kann in allen Bereichen überzeugen mit einer Storyline, die jederzeit das Publikum gefangen nimmt und immer neue Wendungen ins Geschehen webt. Die Soundeffekte setzen erneut Akzente und legen die Messlatte für ähnlich gelagerte Stoffe verdammt hoch.


Der erste Teil wird von einer harten und direkten Sprache dominiert, die hervorragend zum Militärmilieu passt, in dem sich ein großer Teil der Geschichte bewegt. Bei der Rollenbesetzung hat man natürlich nichts dem Zufall überlassen und greift auf den enorm großen Pool an Sprechern zurück, die bereits in vielen Imaga-Produktionen zum Einsatz kamen und die Qualität mit ihren Stimmen auf ein anderes Level hievten. Bei "Joris Geschichte" wären dies so illustre Namen wie Peter Flechtner, Sascha Rotermund, Gerrit Schmidt-Foß oder Berenice Weichert. Wer die wohlige Lust am Weltuntergang verspürt, dürfte sich hier direkt zu Hause fühlen. Operation Prequel ist gelungen! 


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga


 
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