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Plastic Dog

Ein anachronistischer Science-Fiction-Comic-Strip.

(C) Metrolit Verlag / Plastic Dog / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"24 elektronische Comics für Taschencomputer aus der Steinzeit des digitalen Buchs" untertitelt der liebevoll gestaltete Band des Grafikers Henning Wagenbreth. Und das mit der Steinzeit ist nur leicht übertrieben, denn ursprünglich wurden die 24 Onepager mit den Abenteuern des Plastic Dog im Jahre 2000 einzig und allein dafür geschaffen, sie sich auf den PDA (kann sich da draußen noch jemand erinnern?) zu laden. Ab 2004 wurden die Strips dann auch in der "Zeit" nachgedruckt. Die Geschwindigkeit der digitalen Revolution hat PDAs längst in den Orkus der Vergangenheit katapultiert, Plastic Dog erscheint aber nunmehr in seiner dritten Inkarnation als stimmig gestaltetes Pappbilderbuch mit dicken Seiten und abgerundeten Ecken im Metrolit Verlag.


Trotz der optischen Aufmachung ist das Buch für Kinder allerdings nur bedingt zu empfehlen: Zu makaber, zu zynisch, zu hinterfotzig ist der Humor der Episoden. Wagenbreth nimmt sich (teil geläufige) Science-Fiction-Zukunftsvisionen vor und dreht sie durch den Fleischwolf: Kriege werden real geführt, aber als Videospiele verkauft, radikalisierte Bäume gründen militante Untergrundorganisationen, Menschen stellen die Tiere im Zoo dar, Zeittouristen sorgen für Unruhe in der Zukunft, auf Staubkörnern existieren ganze Universen, von ihren Besitzern vernachlässigte Autos fallen wahllos Passanten an, Werbebotschaften werden ohne Umwege ins Gehirn der Konsumenten gesendet. Dergestalt ist die Zukunft, in der der Protagonist Plastic Dog sein (Hunde-)Leben führt.


Ebenso anachronistisch wie das Kinderbuchformat ist auch die grafische Gestaltung der Strips: Wagenbreths Panels sind in grobpixeliger, nostalgischer 8-Bit-Optik gehalten. Sie verweisen damit weit in die digitale Vergangenheit der 1980er Jahre und werden somit wohl die Herzen aller C64-Aficionados um einiges schneller schlagen lassen. Es gibt die Strips zwar auch im Netz, aber das haptische Vergnügen des wunderschönen Bilderbuchs vermag das World wide web nicht zu vermitteln: Ein klarer Punktesieg für das analoge Buch.



# # # Gustav Ganz # # #



Publisher: Metrolit Verlag





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