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Professor Zamorra 2

Das Böse hat viele Gesichter. Nicht immer sind es die Mächte der Hölle, die sich Professor Zamorra entgegenstellen.

Professor Zamorra 2Das Unmögliche ist geschehen! In den Kellern des Château Montagne kommt es zu einigen beunruhigenden Ereignissen. Hat die magische Barriere des Schlosses versagt und den Mächten der Hölle Einlass in die Zufluchtsstätte des Professors gewährt? Nicht die einzige quälende Frage, mit der sich Zamorra konfrontiert sieht. Wer ist die Unbekannte, die sich für wenige Augenblicke in den Gewölben unter dem Schloss manifestiert? Zamorra macht sich an die Lösung des Rätsels. Mit Hilfe seiner Partnerin Nicole und einigen magischen Hilfsmitteln gelingt es ihm, die Identität der Frau zu ergründen.


Die weitere Recherche entwickelt sich zu einem riskanten Unterfangen, das den Meister des Übersinnlichen in eine Parallelwelt verschlägt, die der unseren haargenau zu gleichen scheint – mit einem Unterschied: Es gibt hier offenbar keine Menschen. Doch während der Professor und Nicole durch die verwaisten Straßen eines sonst vor Leben übersprudelnden Paris wandeln, werden sie eines Besseren belehrt. Paris ist zu einer Nekropole der Toten geworden, regiert von einer Horde von Zombies. Stammt die Frau aus dem Schlosskeller tatsächlich von hier? Eine hektische Suche mit ungewissen Ausgang nimmt ihren Lauf.


Objektiv betrachtet war der Auftakt der Serie ein inhaltliches Desaster. So verwundert es sicherlich kaum, dass die Erwartung bei Folge zwei gedämpft ausfiel. Zum Glück kann diese Episode viele Fehler des Erstlings korrigieren. Das Produzententeam verliert keine Zeit und treibt die Handlung mit hohem Tempo voran, direkt von den ersten Minuten an stehen Fragen im Raum, mit denen es gelingt, das Publikum zu fesseln. Dabei sollte man sich von denen im Klappentext erwähnten Zombiehorden nicht blenden lassen, zwar spielen diese keine unwesentliche Rolle, doch der Spannungsgarant dieser Folge sind eher die Hintergründe, wie es zu einer Epidemie der Untoten kommen konnte und wer die Verantwortung dafür trägt.


So viel darf verraten werden: Die Rätsel werden am Ende zur vollen Zufriedenheit des Hörers geklärt und wirken nicht wie ein Fremdkörper in der Geschichte. Daneben gelingt es, dieses berühmte Horrorthema mit einem Motiv zu verknüpfen, dessen Ursprung eher in der Science-Fiction beheimatet liegt: Parallelwelten, alternative Realitäten, die zeitgleich mit der unseren existieren, aber eine vollkommen andere Entwicklung genommen haben oder unterschiedlichen Naturgesetzen folgen. Ein überaus reizvolles Szenario, das hier gekonnt mit den Elementen des Horrors und dem Serienkosmos Professor Zamorras gekoppelt wird.


Der Plot gewinnt sicherlich keinen Innovationspreis, weiß aber mit guten Wendungen sowie einigen überraschenden Entwicklungen zu punkten und bietet gute Unterhaltung bis zum großen Finale. Liebhaber von Geschichten mit einem hohen Actionanteil und einem schnellen Handlungstempo sind hier goldrichtig. Zudem bekommt der Hörer hier erste weitergehende Informationen über Professor Zamorra und Nicole an die Hand gegeben und einen Eindruck, über welche Waffen der Geisterjäger in seinem Arsenal verfügt. Einen Quantensprung macht diese Episode bei den Dialogen, schmerzten beim Piloten noch die Ohren im Fall einiger Wortwechsel, so bewegt sich bei "Welt der Schatten" alles im gehoben soliden Bereich.


Harte, oft düstere Elektroklänge begleiten einen großen Teil der Handlung und sorgen insbesondere bei den Szenen im apokalyptischen Paris für das passende Ambiente zum Geschehen. Alle verwendeten Kompositionen können im Rahmen dieser Produktion überzeugen und unterstreichen die morbide Stimmung des Hörspiels. Die Soundeffekte sind zu keiner Zeit aufdringlich, erfüllen aber immer ihren Zweck und schaffen es problemlos, die jeweilige Szene an den richtigen Stellen zu unterstützen und auszuschmücken.


Matthias Lühn legt im zweiten Durchgang der noch jungen Serie deutlich zu und findet immer besser in die Rolle des Professor Zamorra, eine gute Besetzung mit viel Potenzial. Sabina Godec war bereits zum Auftakt sehr prägnant bei der Gestaltung ihrer Figur Nicole Duval und kann den positiven Eindruck erneut bestätigen. Weitere Highlights sind sicherlich Volker Niederfahrenhorst als Isaac Rosseau und Gerd Köster als Erzähler. "Welt der Schatten" ist eine immense Steigerung in nahezu allen produktionstechnisch relevanten Punkten, nun steht eine Empfehlung dieser neuen Geisterjäger-Serie nichts mehr im Weg. Weiter so!


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Lübbe Audio


 
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