Wo ELECTRIC WIZARD hinschlagen, wächst kein Gras mehr – wieso sollte es sich also mit der Folgeband der Gründungsmitglieder Greening und Bagshaw anders verhalten? Und wo Billy Anderson bereits bei der ersten EP unter die Arme greift, muss ebenso Substanz vorhanden sein, die einen in Mark und Bein erschüttert. RAMESSES haben sich ein weiteres Mal die Hilfe der Produzenten-Legende gesucht und werfen einem nun mit „Misanthropic Alchemy“ einen Brocken vor die Füße, der sich nur unter Beihilfe diverser Mittelchen verdauen lässt. In Tradition von SLEEP kann hier von Songs keine Rede mehr sein, das gesamte Album ist die vielbeschworene Suche nach dem perfekten Riff, dass die Magenwände zum Einstürzen bringt und einen mit offenem Mund und flatternden Herzklappen stehen lässt. Welch energiegeladenes Gewitter RAMESSES mit „Misanthropic Alchemy“ hier auf einen loslassen lässt sich erst nach ein paar Durchgängen auf maximaler Lautstärke annähernd erfassen. Und diese Durchgänge wird man unweigerlich bewerkstelligen müssen, denn loslassen, dass tun RAMESSES niemanden, sobald sie ihn fest in ihrem Griff haben. Noch nie war Misanthropie so faszinierend wie hier.
www.hcp-industries.demon.co.uk/ramessesMartina Hollauf (8)
