Der mit Hollywood-Größen gespickte Actionspaß weiß auch im zweiten Anlauf zu unterhalten.
Der Reiz des ersten "R.E.D."-Films aus dem Jahr 2010 – lose basierend auf einer
Comic-Miniserie von Warren Ellis – bestand vor allem darin, ergraute Publikumslieblinge wie Morgan Freeman, John Malkovich und Helen Mirren mit Feuerwaffen und saftigen One-Linern durch aberwitzige Actionsequenzen zu jagen. Ein bisschen also wie "The Expendables", nur mit besseren Schauspielern. Die Fortsetzung tauscht zwar den deutschen Regisseur Robert Schwentke gegen den Amerikaner Dean Parisot aus, der immerhin für die gelungene Sci-Fi-Comedy "Galaxy Quest" bekannt ist, funktioniert aber mehr oder weniger nach dem gleichen bewährten Prinzip wie der erste Teil.
Eigentlich möchte Frank Moses (Bruce Willis) einfach seinen Ruhestand genießen, doch seine gelangweilte Freundin Sarah (Mary Louise-Parker) sowie sein exzentrischer alter Kollege Marvin (John Malkovich) drängen ihn, sein altes Leben als CIA-Superagent wieder aufzunehmen. Ehe er sich versieht, hat ihn eine vergessen geglaubte Geheimoperation namens "Nightshade" aus den Zeiten des Kalten Krieges wieder eingeholt und naturgemäß versuchen diverse Leute ihn umzubringen – selbst seine alte Bekannte, die Ex-MI6-Agentin Victoria (Helen Mirren), hat man auf ihn angesetzt. Das aus dem Vorgänger bekannte Ensemble macht seine Sache erwartungsgemäß gut, aber John Malkovich ist immer noch von seiner ersten Szene an der klare Star der Show und erinnert uns abermals daran, dass er nicht nur finster dreinschauen und pikiert klingen, sondern auch richtig, richtig lustig sein kann.
Prominente Neuzugänge sind unter anderem Catherine Zeta-Jones als russische Klischee-Agentin und Anthony Hopkins als schrulliger britischer Wissenschaftler, der ein bisschen zu oft "Jolly good!" sagt. Fans des asiatischen Genrekinos – oder der "G.I. Joe"-Filme – dürfen sich zudem über die Besetzung von Byung-hun Lee als eiskalten Profikiller freuen (wer sehen möchte, was der Mann wirklich drauf hat, dem sei das melancholische Gangsterfilm-Meisterwerk "A Bittersweet Life" ans Herz gelegt!). "R.E.D. 2" erfindet gewiss überhaupt nichts neu, aber der Cocktail aus Humor, Action und einem sympathischen Star-Ensemble funktioniert auch beim zweiten Mal noch erstaunlich gut als unterhaltsames Popcorn-Kino für einen verregneten Sonntagnachmittag.