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Seaport Secrets 5 & 6

Beim Postverteilen kommt es zu einer folgenschweren Begegnung, die Jack und Cliff fast das Leben kostet.

Seaport Secrets 5Das gelegentliche Austragen der Post zählt sicherlich nicht unbedingt zu den Lieblingsaufgaben von Jack und Cliff, geschieht doch zumeist nichts Aufregendes bei ihren Runden durch Seaport. Die Zustellung eines Briefs zum entlegenen Anwesen von Mrs. Culver verspricht lediglich eine lange Fahrstrecke und viel Routine, doch es kommt alles ganz anders. Auf der kurvenreichen Straße werden die beiden Jungen gefährlich nahe in den Abgrund gedrängt. Doch abgesehen von dem unerwarteten Attentat ist eine Sache noch viel beunruhigender, niemand schien am Steuer des Wagens zu sitzen. Als Jack und Cliff kurz darauf Mrs. Cluver von dem Vorfall berichten, wird schnell klar, dass die beiden Freunde einen neuen Fall haben.


Das Fahrzeug des erst kürzlich verstorbenen Ehemanns scheint ein beunruhigendes Eigenleben zu führen und sorgte in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für Aufregung. Kann es wirklich sein, dass die ruhelose Seele von Mr. Culver in seinen geliebten Dodge gefahren ist oder gibt es tatsächlich eine ganz rationale Erklärung für die unheimlichen Ereignisse? Die beiden Freunde sind fest entschlossen, Licht ins Dunkle zu bringen. Noch ahnen sie nicht, in welche Gefahr sie sich begeben, denn ihre unerwarteten Ermittlungen stören den von langer Hand erstellten Plan eines im Verborgenen agierenden Gegenspielers.


Seaport Secrets 6Erneut beglückt uns die noch junge Serie mit einer weiteren Doppelfolge, die das bereits gelegte Fundament aufgreift und um viele neue, kleine Details bereichert. Wie es sich für ein gutes Serienkonzept gehört, gewinnt Seaport hier in geschickt formulierten Nebensätzen an Kontur und entfaltet zunehmend das Bild einer amerikanischen Kleinstadt Mitte der 1960er Jahre. Eine reizvolle Umgebung, die so oft andernorts im Hörspiel nicht zu finden ist. Natürlich bleibt man auch bei den Folgen fünf und sechs dem bisher bewährten Konzept treu und präsentiert der Hörerschaft einen facettenreichen Krimi mit vielen raffinierten Winkelzügen, angereichert mit scheinbar übersinnlichen Elementen. Tatsächlich legt Pandoras Play gerade bei diesen Passagen noch einmal ordentlich zu und präsentiert dem Publikum über eine lange Strecke durchaus die Möglichkeit, dass Spuk und Geistererscheinungen eine mögliche Erklärung für die unheimlichen Ereignisse in der Curver-Villa und rund um das Auto des Verstorbenen sein könnten. Manchmal fühlt man sich in den besten Momenten an Stephen Kings "Christine" erinnert, hier auf schlüssige Weise eingebettet in einen spannenden und unterhaltsamen Jugendkrimi.


Zählten bei den ersten Folgen der noch eher behäbige Storyaufbau und die manchmal langatmige Erzählart zu den Kritikpunkten, so entfaltet sich nun das enorme Potenzial der Geschichten und des Seriensettings. Es gelingt mit einfachen Mitteln Boden zu den absoluten Platzhirschen des Genres gutzumachen und eine unverbrauchte Alternative zu den ausgetretenen Pfaden der Alteingesessenen zu bieten. Ein enormes Plus ist erneut die Figurenentwicklung, die wie in den letzten Folgen weiter vorangetrieben wird. Die musikalische Gestaltung ist äußerst stimmig geraten, gerade in den unheimlichen Passagen verleihen die düsteren und bedrohlich anmutenden Kompositionen den einzelnen Szenen Tiefe. Die Soundeffekte fallen sehr authentisch aus, einerseits realistisch und überzeugend an den 1960er Jahren orientiert. Vorbildlich!


Robert Braun und Philip Wolf sind weiter in ihre Rollen gewachsen, es besteht aber immer noch Luft nach oben, insbesondere bei der Lebendigkeit der Dialoge. Es ist aber deutlich zu erkennen, dass hier etwas Großes entstehen kann! Ein Manko der Vergangenheit war der manchmal oft drastische Unterschied bei der Qualität in der Besetzung zwischen den Haupt- und Nebenrollen. Scheinbar ist man hier offen für Kritik von außen und hat deutlich nachgebessert. So sind nun etwa Elga Schütz, Claus-Peter Damitz und Gerhard Acktun zu hören, die den kleineren Rollen eine enorme Aufwertung verleihen. Die vorliegende Doppelfolge ist nochmals eine enorme Steigerung in fast allen Disziplinen und geht ohne Umschweife als die beste und reifste Leistung der Serie durchs Ziel.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Pandoras Play


 
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