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Serpieri Collection – Western 1

In seinem Frühwerk spürte der italienische Meister den großen wie kleinen Mythen des Wilden Westens nach, die nun von Schreiber & Leser gesammelt vorgelegt werden.

(C) Schreiber & Leser / Serpieri Collection - Western 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEinigermaßen in der europäischen Comic-Landschaft bewanderten Zeitgenossen assoziieren mit dem Namen Paolo Eleuteri Serperi wohl als Erstes seinen (auch in erotischer bis zuweilen pornografischer Hinsicht) Sci-Fi-Aufreger "Druuna", der seit einigen Jahren bei Schreiber & Leser eine neue verlegerische Heimat samt mustergültig aufbereiteter Gesamtausgabe gefunden hat. Nachdem der 1944 geborene Italiener zunächst eine Karriere als Maler eingeschlagen hatte, wandte er sich Mitte der 1970er Jahre den Gefilden der Neunten Kunst zu und schuf zusammen mit dem Texter Raffaele Ambrosio für die Magazine "Lancio Story" und "Scorpio" sowie für die Reihe "Histoire du Far West" Storys über den Wilden Westen.


"Lakota", so der Titel des ersten von drei Bänden, in denen dieses Material von den Hamburgern wie gewohnt im schmucken Hardcover-Album vorgelegt wird, startet mit "Der Mann ohne Daumen" von 1979, der einzigen kolorierten Geschichte neben dem in schlichtem Schwarzweiß gehaltenen Rest. Die junge Farmerstochter Angie, die sich einer romantischen Jugendeingebung folgend in die Welt der Indianer wagt, aber sich schnell mit der rauen Wirklichkeit konfrontiert sieht, weckt frappante Erinnerungen an die sechs Jahr später debütierende Druuna – schließlich will sie ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, muss sich in ihrem Kampf ums Überleben aber auch sexueller Gewalt fügen.


Die Schlacht am Little Bighorn von 1876 wird anschließend aus zwei Perspektiven aufgegriffen, nämlich jener der Indianer um Crazy Horse und Sitting Bull und jener der "Blauröcke" um den ehrgeizigen George Armstrong Custer. Letztere hat dabei einen vergleichsweise dokumentarischen und förmlichen Charakter, während sich ihr Pendant mit dem Eintauchen in die indianische Mythologie mehr erzählerische Freiheit erlaubt und so interessanter ausfällt. In diesem Sinne spannender sind es hier dann auch die kürzeren, fiktiven Episoden, die menschliche Schwächen und ihre (drastischen) Folgen im Setting des Wilden Westens ausleuchten. Unabhängig davon wissen des Meisters Striche aber natürlich durchgehend zu gefallen!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Schreiber & Leser




 


 





















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