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Sherlock Holmes 48

Ein tragischer Unfall entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als heimtückischer Mord. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, die Beweislast erdrückend.

Sherlock Holmes 48Sherlock Holmes und Dr. Watson haben ihre Unterkunft in der Baker Street 221b verlassen, um in einem der besseren Restaurants der Stadt zu Abend zu essen. Ein entfernter Bekannter des Meisterdetektivs unterbricht das Dinner jedoch jäh und bittet um Hilfe bei einem Mordfall. Ein älterer Herr wurde beim Angeln offenbar Opfer eines tragischen Unfalls, doch schnell stellt sich heraus, dass der unbeliebte und von der Dorfgemeinschaft gemiedene Alte durch Fremdeinwirkung zu Tode kam.


Die Tätersuche der örtlichen Polizei dauert nur kurz, denn der Schuldige scheint schnell gefunden: Ein junger Gentleman, der ein Auge auf die bedeutend jüngeren Frau des Verblichenen geworfen hat. Die Beweislast scheint erdrückend und eine Mordanklage unausweichlich. Niemand zweifelt an der Schuld von Christopher Stern mit Ausnahme von Sherlock Holmes` neuem Klienten. Das Interesse des beratenden Ermittlers ist geweckt und so begibt er sich mit seinem getreuen Freund und Assistenten hinaus aufs Land, um den wahren Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen.


Bei "Der Gezeitenstrom" handelt es sich einmal mehr um die Bearbeitung eines Kriminalromans von Herman Cyril McNeile, dessen Hauptfigur durch Sherlock Holmes ersetzt wurde. Umso erstaunlicher, wie gut sich die Story für ein Abenteuer des Meisterdetektivs eignet, schließlich sind viele kleine Details, die sich in "Der Gezeitenstrom" wiederfinden, ebenjene, die eine Holmes-Geschichte ausmachen. Wie das Original zeichnet sich auch hier die Handlung durch ihren gemächlichen Aufbau und ruhigen Charakter aus. Hinzu kommt ein Detektiv, der nicht bereit ist, das Offensichtliche als das Richtige zu akzeptieren, und eigene Nachforschungen anstellt, geradezu ein Markenzeichen der Spürnase. Die Überführung des Mörders erfolgt schließlich durch das Mittel der Deduktion und akribische Ermittlungsarbeit.


Der Plot fällt unterhaltsam aus und hält durch die Detektivarbeit des Londoner Spürhunds einige Wendungen bereit, bis schließlich der Täter seiner abscheulichen Tat überführt wird. Wer die Originalgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle zu seinen Favoriten zählt, kann hier nichts falsch machen und wird mit einem überzeugenden Kriminalfall klassischer Prägung belohnt. Die musikalische Gestaltung ist wie gewohnt über jeden Zweifel erhaben und zeichnet sich durch ihren ruhigen Charakter aus, der bestens zur vorliegenden Geschichte passt. Wo nötig kommen Musikstücke zum Einsatz, die es problemlos schaffen, die Atmosphäre der jeweiligen Szene zu betonen.


Die Soundeffekte spielen bei dieser Produktion eine untergeordnete Rolle, was aber zu keiner Zeit ins Gewicht fällt, denn die Essenz dieser Geschichte sind die Dialoge. Es gelingt mühelos, den Sprachstil des ausklingenden 19. Jahrhunderts einzufangen, ohne altbacken zu wirken. Natürlich kommt auch der gewohnte Wortwitz im verbalen Wechselspiel zwischen Holmes und Watson nicht zu kurz. Mit großen Schritten eilt die Reihe ihrem ersten Jubiläum entgehen. Bald sind es 50 Folgen, die Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt gemeinsam als Sherlock Holmes und Dr. John Watson bestritten haben, was man dieser Produktion auch anhört. Hier agiert ein eingespieltes Duo auf höchstem Niveau.


Wirft man einen Blick ins Booklet, so wird deutlich, dass nichts dem Zufall überlassen wurde, so agieren in weiteren Rollen Sprecher wie Bodo Primus, Peter Weis, Patrick Bach und Helmut Zierl. Allesamt Namen, die den Kenner mit der Zunge schnalzen lassen. "Der Gezeitenstrom" hält alle Zutaten für einen gelungen Krimiabend bereit. Die Reihe ist schon lange aus dem Schatten des "Gruselkabinetts" getreten und hat sich zum zweiten Zugpferd im Stall von Titania entwickelt. Und das zurecht!


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Titania Medien


 
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