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Sherlock Season 1 (Polyband)

Endlich gibt es die erste Staffel dieser grandiosen BBC-Serie auch bei uns. Wer jemals ansatzweise etwas mit Sherlock Holmes anfangen konnte und noch nie etwas von der neuen Serie gehört hat, sollte an dieser Stelle unbedingt weiterlesen.

(C) Polyband / Sherlock Season 1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenArthur Conan Doyles stilbildende Geschichten um den Meisterdetektiv und seinen treuen Assistenten John Watson gehören zu den meistadaptierten überhaupt. Unzählige Varianten des Stoffs bekamen wir im Laufe der Jahrzehnte in Film und Fernsehen zu sehen, von Basil Rathbones ikonischer Verkörperung des Londoner Kriminologen in Filmen wie "The Hound of the Baskervilles", über Billy Wilders komödiantischeren Zugang in "The Private Life of Sherlock Holmes", über den unterschätzten Disney-Animationsfilm "The Great Mouse Detective" bis hin zu Guy Ritchies Action-Spektakel "Sherlock Holmes" mit Robert Downey Jr. in der Titelrolle.


Jeder scheint so seinen ganz eigenen Zugang zu dem buchstäblich unsterblichen Detektiv zu haben, und es fällt schwer, sich überhaupt noch eine Weise vorzustellen, in der man das im Grunde furchtbar ausgelutschte Prinzip der Holmes-Storys frisch, interessant und aufregend für eine Fernsehserie neu erfinden könnte – sofern man es nicht gerade wie "House" macht und sich im Grunde nur für ein komplett anderes Setting entfernt inspirieren lässt.


Hier kommen Steven Moffat und Mark Gatiss ins Spiel, beide (unter anderem) Autoren für "Doctor Who". Sie entwarfen mit "Sherlock" eine aus drei Folgen zu je 90 Minuten bestehende TV-Serie für die BBC, die im Unterschied zu den meisten Adaptionen nicht im viktorianischen London, sondern in dem der Gegenwart spielt, was eine ganze Reihe interessanter Twists ermöglicht ohne dem Geist und Reiz von Doyles Erzählungen untreu zu werden.


So kommt der gute Watson eben nicht aus der Fremdenlegion, sondern aus dem Afghanistan-Krieg (komplett mit posttraumatischem Stresssyndrom) und schreibt die Aufzeichnungen über seine Abenteuer mit Sherlock Holmes nicht in ein Journal, sondern in einen Blog. Genauso ist Holmes selbst versiert im Gebrauch moderner Kommunikationsmittel und benutzt selbstverständlich Smartphones und Internet als Hilfsmittel für seine Recherche und Spurensuche. Das wirkt nur selten aufgesetzt, sondern beweist vielmehr wieder einmal: Sherlock Holmes funktioniert einfach, heute vielleicht besser denn je.


Verkörpert wird der berühmte Detektiv auf brilliante Weise von Benedict Cumberbatch, der genau jene Kombination aus scheinbar gefühlskalter Soziopathie und leidenschaftlich-manischer Besessenheit in die Rolle einbringen kann, die die Holmes-Figur so faszinierend macht. Das sympathische Knautschgesicht Martin Freeman – bald als Bilbo Baggins in Peter Jacksons Verfilmung von "The Hobbit" zu sehen – spielt Watson als grantelnden, aber gutmütigen "straight man".


Wie schon erwähnt besteht die gesamte erste Staffel im Grunde aus drei abendfüllenden Fernsehfilmen, die sich relativ leicht getrennt voneinander bewerten lassen. "A Study in Pink" liefert einen starken Einstieg und zeigt uns, wie Holmes und Watson sich kennenlernen und zu einem eingespielten Team werden. Die zweite Episode, "The Blind Banker" fällt leider ein Stück ab; ihr ist anzumerken, dass sie als einzige nicht aus der Feder von Mark Gatiss selbst stammt, was sich in einem etwas formelhaften Skript äußert, das so gar nicht ins Prinzip einer ansonsten frisch und clever wirkenden Serie passt. Dafür ist das fantastische "The Great Game" eindeutig der bisherige Höhepunkt der Serie, in der Sherlock regelrecht an seine Grenzen getrieben und mit seinem größten Widersacher konfrontiert wird - Holmes-Fans wissen natürlich, von wem die Rede ist. Ein abschließendes Wort noch zu den DVD-Extras: Diese fallen sehr befriedigend aus mit Audiokommentaren zur ersten und letzten Folge, einer unausgestrahlten 60-minütigen Pilotfassung von "A Study in Pink" und einem Making-of.



# # # Andreas Dobersberger # # #





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