Fat Wreck/SPV
Mit etlichen Jahren und der entsprechenden Erfahrung auf dem Buckel bewegen sich STRUNG OUT mit immer differenzierter werdenden Alben endlich ganz klar im oberen Viertel ähnlich gelagerter Bands. Spürte man vor ein paar Jahren bereits, dass sich diese Band noch entfalten müsse, weicht diese Ahnung auf „Blackhawks Over Los Angeles“ der Gewissheit, dass hier fünf Herren in punkto Songwriting und Intensität ihren vorläufigen Zenit erreicht haben. Die Refrains zugespitzter und betäubender denn je, technisch auf hohem bis höchstem Level und albumübergreifend euphorisierend schaffen es STRUNG OUT in gewisser Hinsicht etwas ganz eigenes auf die Beine zu stellen. Denn eigentlich ist das hier Metalcore – zu verstehen als eine Mischung aus Metal und Melodycore ohne rumpelnde Moshparts und SLAYER-Plagiaten, auch wenn Matt Hyde hier die Knöpfe drehen durfte. Thematisch ist das Album interessant organisiert: Los Angeles als Inbegriff der Erfüllung und Enttäuschung des Amerikanischen Traumes, des Mythos unendlicher Möglichkeiten und der Grenzen gegebener Strukturen ist gleichermaßen lyrischer Projektionsraum, drohende Erinnerung und rahmt damit als großes Zeichen das Album. Wer also bisher STRUNG OUT ob ihrer früher nur punktuell starken Alben eher aus dem Weg gegangen ist sollte hier auf jeden Fall mal reinhören. Es lohnt sich.
www.strungout.comSebastian Kötz (8,5)
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