Das verspricht ein Punkrock-Abend der Sonderklasse zu werden. Zweimal Pop-Punk vom Feinsten, allerdings nur für echte Fans, denn der ganz große Ansturm bleibt leider aus. ANTILLECTUAL aus Holland sind für mich noch ein unbeschriebenes Blatt, obwohl die Band bereits seit 2005 existiert.
Das Trio verbindet das Beste aus 1990er Jahre Emo, Skatepunk, mehrstimmigem Gesang und großen Melodien. Grandios, so muß Punkrock für mich klingen! Nebenbei werden noch die Skater im außenliegenden Park gelobt und schon geht's mit intensivem Körpereinsatz von Willem, Toon und Riekus auf der Bühne weiter.
Dass TEN FOOT POLE nur wegen des Spaßes unterwegs sind, macht Sänger Dennis gleich zu Beginn ihrer "Disco-Tour" klar. Schließlich haben sich sein Gitarrist und Bassist in sportliche Hotpants gezwängt und schmeißen schon beim zweiten Song die Discokugel an. Ihre melodischen Pop-Punk-Songs zünden auch noch zehn Jahre nach Erscheinen des letzten Albums.
Das Publikum freut sich und gehört ebenso wie ich größtenteils der Ü-30-Generation an. Die melodischen "Punk-O-Rama"-Sampler und deren Bands gehören ja mittlerweile zum Soundtrack einer ganzen Generation. Auch deshalb freut sich Sänger Dennis, denn schließlich werden wir alle älter. Geschäftig trabt er über die Bühne, begleitet von seinen Mitmusikern, die sich augenzwinkernd in Pose werfen und Vollgas geben.
Überhaupt feuern TEN FOOT POLE ein Feuerwerk der Sprüche ab: "TEN FOOT POLE – die Band, die wartet, bis du dir einen Drink besorgt hast!", tönt es ins Mikro, als ein Gast die Band darum bittet, mit dem nächsten Lied zu warten, bis er sich ein Bier an der Bar geholt hat. Großes Kino, was eben nur in einem kleinen Club mit Fans geht.
Die vier Kalifornier sind froh, dass überhaupt so viele Fans gekommen sind und der Überzeugung, dass Montag und Dienstag schon bald das neue Wochenende werden. 20 Konzerte in 20 Tagen in ganz Europa spielen TEN FOOT POLE und so kommen die Münchner auch in den Genuss einiger Songs vom ersten Album "Swill". Bei "A.D.D" kocht dann der ganze Saal über und ich fühle mich wieder wie im Sommer '98.