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The Hole (Ascot Elite)

Ob ein bodenloses Loch im finsteren Keller wohl ausreichen wird, um Regieveteran Joe Dante zur Hochform auflaufen zu lassen?

Der 17-jährige Dane(c) Ascot Elite / the-hole / Zum Vergrößern auf das Bild klicken (Chris Massoglia) und sein Zehn Jahre jüngerer Bruder Lucas (Nathan Gamble) sind wieder einmal umgezogen. Die Familie ist ohne Vater aus dem lebendigen New York City in das fast ausgestorbene Kaff Bensonville gekommen. Mutter Susan (Teri Polo) arbeitet beinahe die ganze Zeit und so sind Dane und Lucas auf sich alleine gestellt, was ja nicht weiter schlimm ist, ist das besagte Stück Vorortidylle ja weit weg von einem Ort, den man als gefährlich oder interessant beschreiben könnte. So gibt es auch nicht viel zu erkunden außer das eigene Heim und die neuen Nachbarn. Doch schon bald merken die beiden Brüder, dass die neue Umgebung genau hierbei einiges zu bieten hat. Denn zu den neuen Nachbarn gehört auch deren Tochter Julie (Haley Bennett) und in ihrem neuen Heim befindet sich auch eine ominöse, verschlossene Falltür im Keller. Natürlich ist klar dass nicht einmal die sechs Vorhangschlösser die Neugier der beiden Brüder zügeln können, und wenn einem dann auch noch einfach so die Schlüssel für besagte Schlösser in die Hände fallen, kann man eigentlich gar nicht mehr anders als alle Vorsicht über Bord zu werfen, oder noch besser; Man wirft sie in das bodenlose schwarze Loch, welches sich unter der geöffneten Falltür offenbart.


Reichlich erstaunt ob der gnadenlosen Finsternis wird durch das Einwerfen von Gegenständen auch schnell herausgefunden, dass mit der Neuentdeckung etwas nicht stimmt. Denn es handelt sich hierbei nicht nur um ein bodenloses Loch im sprichwörtlichen Sinne, nein, dieses hat nämlöich wirklich keinen Boden. Und was für eine Wirkung so ein Stück endloser Raum am Boden des Kellers erst auf die Mädels hat! Jedenfalls stößt Nachbarstochter Julie just nach Öffnung zu den beiden Brüdern und weicht ab diesem Zeitpunkt auch nur noch selten von deren Seite.


Schnell wird allen Beteiligten klar, dass es jedoch nicht darum geht was man in das Loch hineinwirft, sondern vielmehr darum was daraus hervorgekrochen kommt. Nämlich Angst. Die Personifizierung beziehungsweise Materialisierung der innersten persönlichen Ängste selbst ist es, die diesem grausigen Loch entsteigt und fortan ihr böses Unwesen mit den Kindern treibt. Und das beste daran ist: Jeder bekommt seine eigene Angst…


Joe Dante zeigt uns mit "The Hole" dass er eine besondere Fähigkeit für die Darstellung von Grusel und Horror hat. Und zwar diejenige, die Angst so zu verpacken, dass der Zuseher Freude daran hat sich zu fürchten, dass jeder Gänsehautschauer von einem Grinsen begleitet wird und dass unter den Zusehern angespannt und aufgeregt darüber diskutiert wird, welcher Klassiker als nächstes der Trickkiste des Horror entspringt. Optisch vor allem gegen Ende sehr aufwendig herausgeputzt ist  Dantes neuester Streich ein Teenie-Horrorfilm, der ohne viel Blut auskommt, auch wenn die Geschichte und die Schauspieler sicherlich keine Oscars erhalten werden. Glücklicherweise aber stellt "The Hole" auch gar keinen Anspruch daran, ein ordentlich durchdachter, ernsthafter Film zu sein. Die Ungereimtheiten in der Story sind teilweise unübersehbar, die Schauspieler reagieren keineswegs der Situation entsprechend und zeigen auch nur sehr wenig Überraschung als die Finsternis der Senke unter dem Haus entsteigt. Die Existenz von Fantastischem und Übernatürlichem scheint sowieso schon im Vorfeld abgeklärt worden zu sein, denn die Verwirrung ob der angstverbreitenden Anomalie hält sich in Grenzen und lächerlich schnell wird mit Hausverstand deren Existenz erklärt. Aber wie gesagt, dieser Film hat nicht zum Ziel seinem Publikum eine lückenlos nachvollziehbare Geschichte zu erzählen oder den Horrorfilm neu zu erfinden. Es geht lediglich darum in altbekannter Manier Freude am Gruseln zu haben und genau zu dieser Freude tragen die kleinen Unzulänglichkeiten bei, erst sie verleihen dem Film die kleinen Schwächen, die ihn sympathisch machen und sie sind es auch, die klarstellen, dass man bei "The Hole" keine hochgeistigen Erklärungsversuche und keine intellektuellen Ausflüge ins Land der Fantastereien zu erwarten hat. 

Ohne Anspruch auf Ernsthaftigkeit in Szene gesetzt macht dieser Film vor allem eines: Spaß.



###Christoph Höhl###





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