In den Südstaaten tut sich etwas. Wenn BARONESS die ALLMAN BROTHERS des Experi-Sludge-Metal sind, dann wären TORCHE sozusagen MOLLY HATCHET. Das ist natürlich ein dämlicher Vergleich und zielt im Grunde nur auf die Heimatstaaten der Bands ab, aber als Aufhänger tut es alle mal. TORCHE haben auch keine archaischen Cover-Motive wie ihre Staatskollegen, sondern lassen sich von Kumpel John Baizley Cover für ihre 10“ pinseln. Und auch wenn das Artwork zum Debüt nicht vom gefeierten BARONESS-Frontmann stammt, fällt es doch ebenso bunt und freundlich aus. Obwohl zur Musik ein wenig Frank Frazetta besser passen würde und die rote Baroness wird hier nicht umsonst genannt: Letztes Jahr waren TORCHE mit ihnen auf ausgiebiger Europa-Tournee und sorgten für gespaltene Meinungen und Cliquenbildung im Publikum. Die einen lagen BARONESS zu Füßen und die anderen huldigten derweilen TORCHE. Aber um genau zu sein, schlagen beide Bands in dieselbe Kerbe, wo sich BARONESS aber noch um ein wenig Melodieführung bemühen, treten TORCHE noch einmal extra energisch auf das Distortion-Pedal. Die Vehemenz, mit der sie einen durch Songs wie „Safe“ prügeln, um gleich darauf mit „Mentor“ zu zeigen, wer hier die längste Ausdauer hat, zehrt an den Nerven. Zum Glück auf die gute Art und Weise und mit dem bittersüßen Doomschlepper „Make Me Alive“ geht zum Ende hin doch noch die Sonne auf. Also waren die Blumen doch eine gute Idee.
www.torche.tkMartina Hollauf (8)
