Jotaro Fukamachi ist ein Detektiv, der sich in so manchen Fall in zweierlei Hinsicht verbeißt.
Unter dem Motto "Besser spät als nie" könnte man die Veröffentlichungen von Werken Jiro Taniguchis in deutscher Sprache zusammenfassen, schließlich haben die ältesten von ihnen noch keine zehn Jahre auf dem Buckel. Aus dem Repertoire des 1947 geborenen Japaners gibt es also noch einige Schätze zu heben, was sich erfreulicherweise sowohl der Carlsen Verlag als auch Schreiber & Leser zur Aufgabe gemacht haben. Letzterer versorgt die Anhänger des Meisters und solche, die es noch werden wollen (und sollen), gegenwärtig auch mit einer Gesamtausgabe von "Trouble is my Business", ursprünglich 1981 erschienen und somit eines der frühen Werke des Künstlers.
Hauptfigur der gemeinsam mit dem Szenaristen Natsuo Sekikawa kreierten Storys ist der Privatdetektiv Jotaro Fukamachi, der seine Agentur in einer Zahnarztpraxis betreibt. Hier suchen ihn Klienten auf, um ihn mit den verschiedensten Fällen zu betrauen – von der Ausforschung naher Verwandter über die Suche nach einem angeblich in Japan verschollenen Werk Pablo Picassos bis hin zu einem Maler, der sich via Hypnose an seinen ehemaligen Nachbarn rächen will, gibt es viel zu tun für den Kettenraucher, der sich ob seiner bevorzugten Angriffspraxis selbst Shark nennt. Fukamachi verbeißt sich allerdings nicht nur in die Arme von Gangstern, sondern auch in seine Fälle, auch wenn das heißt, dass er seine Leidenschaft mehr in den Job investiert als in das Kitten der Beziehung mit seiner Exfrau.
Vergleicht man "Trouble is My musiness" mit späteren, feinfühligen Werken Taniguchis wie
"Der spazierende Mann", sticht sofort der rau gehaltene Grundton der Erzählung ins Auge, der nichtsdestotrotz seinen eigenen Charme entfaltet. Mit genügend Abstand sowohl zu den Gefilden des Trash auf der einen und rührseligem Großstadtdrama andererseits bewegt sich Jotaro Fukamachi durch kurzweilige, in Episodenform erzählte Fälle und kämpft dabei nicht nur mit harten Bandagen, sondern auch schon mal mit heftigen Verdauungsproblemen. Der Humor kommt somit ebenfalls nicht zu kurz, vor allem bei jenen Stellen, in denen das Kreativduo seinen Protagonisten die vierte Wand durchbrechen lässt oder sich selbst ins Geschehen einbaut.