Noch nie lagen Epilepsie, Gelenkschmerzen und Spielspaß enger beisammen als hier.
So schnell kann`s gehen: Erst mussten wir mehr als ein Jahrzehnt auf den dritten Teil der kultigen Prügelorgie zwischen den Schurken und Helden von Marvel und Capcom warten, und knapp ein halbes Jahr später steht schon ein neuer Titel in den Regalen. Eingefleischte Zocker wissen natürlich, dass in so kurzer Zeit kein komplett neuer Teil des Franchise zusammengeschraubt worden ist, sondern es sich beim vorangestellten "Ultimate" um ein Update von
"Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds" handelt. Ursprünglich hätte die zusätzliche Ausstattung längst in Form von DLCs erscheinen sollen, doch brachte das Erdbeben vom März 2011 in Japan Capcoms Planung durcheinander und führte zum Entschluss, sie als Standalone nachzureichen.
Was
hat sich gegenüber "Marvel vs. Capcom 3" verändert? Am augenfälligsten ist die Aufstockung des spielbaren Personals von 38 auf 50 Charaktere: Neu hinzugekommen sind in den Reihen von Marvel unter anderem Hawkeye, Ghost Rider und der hierzulande weithin unbekannte Rocket Raccoon, für Capcom steigen etwa Frank West von "Dead Rising", Nemesis aus "Resident Evil 3" oder Vergil aus "Devil May Cry" in den Ring. Am grundsätzlichen Gameplay ist wenig verändert worden, erneut stellt man drei Charaktere für das eigene Team zusammen, die sich während des Kampfes wieder abwechseln können. In der Luft kann man nun nicht nur Energie für eigene Hyper Combos sammeln, sondern wahlweise auch die des Gegners dezimieren oder wuchtigere Schläge austeilen. Was Casual Gamer freuen wird, aber auch Button Mashing födert: Hyper Combos richten mehr Schaden an, je mehr man sich die Finger an den Knöpfen wunddrückt.
Der "X-Factor" ist ebenso wieder dabei, wenn auch für einen kürzeren Zeitraum verfügbar. Im Gegenzug wurden die Fähigkeiten der verschiedenen Charaktere geändert, um eine bessere Balance zu gewährleisten. Außer acht neuen Kampfschauplätzen ist mit "Heroes and Heralds" neben Arcade, Versus und Training nun ein vierter Spielmodus verfügbar, der mit unzähligen sammelbaren Upgrade-Karten aufwartet. Dass auch "Ultimate Marvel vs. Capcom 3" ein klarer Online-Titel ist, beweist nicht nur die Dominanz bei den Achievements, die man erringen kann, sondern auch der neue "Spectator Mode", der auf vielfachen Wunsch eingeführt wurde und es ermöglicht, anderen beim Prügeln zuzusehen, während man selbst auf das Antreten seines Gegners in der Arena wartet.
Fazit: Bessere Spielbalance, mehr Charaktere, neue Features und Kräfte – es lohnt sich (erneut), in Capcoms sympathisch-spaßiger Prügelei mitzumischen.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Grafik: 9/10
Sound: 8,5/10
Steuerung: 8,5/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 9/10
Plattform: Xbox 360 (getestet), PS3, PS Vita
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
