Da traditioneller Thrash Metal, sowohl modern als auch klassisch interpretiert, seit einiger Zeit wieder gefragter zu sein scheint, als beispielsweise in den Neunzigern, ist es nur folgerichtig, dass mittlerweile auch immer mehr zweitklassige Bands dieser Natur gesignt werden. So geschehen mit GRIEF OF WAR, die dieser Tage via Prostethic Records ihr drittes Album „Worship“ vorlegen. An Eigenständigkeit mangelt es den vier Japanern nämlich ebenso, wie an Qualität und Präsentation. Stilistisch mehr oder weniger deutlich in den Achtzigern anzusiedeln (frühe METALLICA, KREATOR usw.), klingen die zehn Songs von „Worship“ allesamt gleichförmig und uninspiriert. Und sollte sich doch mal ein guter Ansatz finden, wie in „Captured Soul Eternity“ oder „Revolt“, so macht die mäßige Stimme von Sänger/Bassist/Produzent Manabu Hirose diesen meist umgehend wieder zunichte. Sein latent nerviges Organ klingt die meiste Zeit wie eine gequälte, schlechte Kopie von KREATORs Mille, versucht sich aber vereinzelt auch an Halford-ähnlichem Falsetto Gesang („New Kind Of Wicked“) und scheitert beispiellos. Sein Übriges zum negativen Gesamtbild von „Worship“ tut der billig auf modern getrimmte Sound der Scheibe. Die Drums, vor allem Snare und Becken, klingen unnatürlich und nervig technoid, den Gitarren fehlt, bei einigem Potenzial, schlicht der Wumms. grief of WAR sind in vorliegender Form wirklich nur Thrash-Komplettisten zu empfehlen und ziehen im Vergleich zu neuen (WARBRINGER, MUNICIPAL WASTE), wie auch alten (KREATOR, TESTAMENT) Kollegen klar den Kürzeren. www.griefofwar.com Marc Albermann (4)