Was soll man von einem Musiker halten, dessen größte Fans angeblich Tom Yorke, REM und COLDPLAY sind? Schwierig zu sagen, denn RICHARD HAWLEY gibt sich einfach gestrickt als Junge mit einer Gitarre und viel Schwermut im Herzen. Der Hype um seine schmachtenden Songs ist nachvollziehbar, doch erinnert er bei genauem Zuhören doch eher an einen verweichlichten MORRISSEY ohne die nötige Arroganz und von den Cocktails beduselt, der von einem konstanten Violinen-Vorhang verfolgt über die schrecklichen Schmerzen der Liebe berichtet. Ohne jetzt zu sarkastisch zu werden, sollte man Sängern wie RICHARD HAWLEY doch eine Existenzberechtigung einräumen, denn es gibt Momente, wo Mensch einfach Weichspüler-Musik braucht und dafür legt sich der Gute wirklich professionell ins Zeug. Der Form halber wäre noch zu erwähnen, dass es sich bei „Lady’s Bridge“ bereits um sein zweites Album handelt und ihm der Erfolg sicherlich recht gibt. Trotzdem, Tom York, REM und COLDPLAY, es gibt Besseres auf diesem Planeten. www.richardhawley.co.uk Corrina Bauer (4,5)