Im letzten SLAM-Interview hatte Sänger Antti hoch und heilig versprochen: „Auf dem Nachfolger sind mehr als acht Nummern drauf, ganz sicher!“ Na gut, sie haben es gehalten, neun sind es geworden. Und die jungen Finnen (mittlerweile sind die meisten volljährig) setzen fort, was ihr Debüt versprochen hatte: stilübergreifender Melodic Death mit, ich muss mich wiederholen, eigentlich pervers gutem technischen Können. Selbst die Übergänge zwischen den doch sehr unterschiedlichen Passagen sitzen mittlerweile und sind nicht mehr so störend abrupt wie auf dem Vorgänger. Highlight der Platte ist „In Your Name“ (nicht ohne Grund zur Single auserkoren) wo herrliche Erinnerungen an gute alte IN FLAMES-Zeiten erwachen. Im Vergleich zu diesem Zugpferd fällt der Rest allerdings ein wenig ab, auch weil hier das melodische Element besonders genutzt wird. Das können sie halt wirklich gut, da gibt es einem doch ein wenig Rätsel auf, wieso das nicht strikt durchgezogen wurde. Ein wirklich eigenständiger Stil ist ebenfalls nicht wirklich rasuzuhören. Aber zum Meckern ist das Leben doch zu kurz, und „Ego Anthem“ gefällt. TRACEDAWN haben gezeigt, dass sie keine Eintagsfliegen sind.
www.myspace.com/tracedawn Bernhard Kleinbruckner (8)