In Kürze im Plattenladen bei der Limitierungs-Diskussion: „Hey, ich hab Nummer 120 von 200“ - „Und ich habe zweimal die 10, dreimal 8, einmal 7 und viermal daneben“. Eine nette Idee der Sportschützen aus dem Hause ELYJAH: Das daumendick mit leeren Seiten gebundene Digibook wurde vorn kunstgerecht mit einer Zielscheibe bedruckt und danach (eigenhändig?) mit Schrotkugeln beschossen. Beim ersten Öffnen purzeln einem die Kügelchen im halben Dutzend entgegen – auch eine Möglichkeit, seine Platten zu einem Unikat zu machen. Jedoch, bei aller Liebe für ungewöhnliche Aufmachung und pralle Haptik: musikalisch erfüllt das Berliner Trio meine Erwartungen nicht. Ihr schön undramatischer Postrock ist solide, trifft aber zu selten ins Bulls Eye. Spannend werden die Berliner nur in zerfaserten Ahtmosphäre-Passagen, in denen sie an MOGWAI erinnern wollen aber nur an die Langatmigkeit von LONG DISTANCE CALLING heran reichen. Verkopfte Träumer sollten dennoch einen Blick riskieren, denn allzu viele Bands bietet dieses Genre in Deutschland ja nun nicht gerade. Fazit: Nett. www.elyjah.com Mirko Gläser (6)