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Game-Review: Cabela's Dangerous Hunts 2011 (Xbox 360, Wii, PS3; getestet auf Xbox 360)

Ein glatter Blattschuss für zeitgemäßes Game-Design und Spielspaß, oder: Wie ich virtuelle Tiere lieben lernte!

(C) Activision / cabelas_dangerous_hunts_2011_bild_1 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenFast schon friedlich beginnt der Einstieg. Als Spielfigur findet man sich mitten in einem idyllischen Wald wieder. Sonnenstrahlen durchbrechen das Blätterdach, dichtes Dickicht täuscht einen gesunden Wald vor und etwas weiter hinten erheben sich Wildenten majestätisch in den blauen Himmel. Doch von einer Sekunde zur nächsten beginnt das lebensverachtende Massaker und zahlreiche Schüsse peitschen durch die Stille. Und nur kurze Zeit später liegen ganze Tierherden niedergestreckt auf dem Waldboden. "Cabela`s Dangerous Hunts 2011" ist prinzipiell ein Rail Shooter in traditioneller Arcade-Manier. Die Spielmechaniken dieses Genres verlangen schnelle Reaktionen und punktgenaues Erledigen von Gegnerhorden, um voranzukommen. Handelt es sich dabei um Zombies oder sonstige Monster, birgt das einen immanenten Kampf ums virtuelle Überleben.


Im Falle von (C) Activision / Cabela`s Dangerous Hunts 2011 / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Cabela`s Dangerous Hunts 2011", wo Gegner ausschließlich in Form von Wildtieren auftreten, fühlt es sich einfach falsch an. Als Spieler kämpfe ich vor allem mit der eigenen Motivation. Warum sollte man seine Zeit opfern, um ganze Landstriche von unschuldigen Tieren zu säubern? Es stimmt zwar, dass sich die putzigen Tierchen auffällig aggressiv verhalten und sich teilweise auch sehr zombieartig bewegen, dennoch sträubt sich in mir der antrainierte Shooter-Instinkt. Der Storymodus hält zu allem Übel eine überaus miese Geschichte über eine Familie bereit, die sich aus Gründen der Rache im Feldzug gegen die gesamte Tierwelt befindet. Leider bringt dies auch keinerlei echte Rechtfertigung für unkontrollierte Schießorgien.


(C) Activision / cabelas_dangerous_hunts_2011_bild_3 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenFür das passende Schießbudenflair im eigenen Wohnzimmer wurde sogar eigens eine Lightgun, die Top Shot Elite, konstruiert, die dem Packet beiliegt. Der Controller ist solide verarbeitet, alle Steuerungselemente des Controllers wurden halbwegs ergonomisch verbaut. Spielt man den Storymodus, in dem sich Spieler selbstständig bewegen müssen, kann bei längeren Spielsessions das Knopflayout schon zu verkrampften Fingern führen. Hierbei gilt es nämlich auf eigene Faust durchs Unterholz zu pirschen, die aggressiven Tiere aufs Korn zu nehmen und schnell zu reagieren. Dabei ist die Lightgun-Steuerungsvariante nicht optimal. Zusätzlich ist eine gewisse Verzögerung beim Zielen zu spüren, die aber mit etwas Kalibrierungsarbeit in den Griff zu kriegen ist. Das weitaus größere Problem ist der geforderte Mindestabstand zur Sensorleiste. Hier werden 2,5 Meter benötigt, um die Lightgun richtig zu erfassen. Dadurch ist diese Steuerungsvariante nicht für jedes durchschnittliche Wohnzimmer geeignet, wobei sie dem normalen Controller eigentlich vorzuziehen ist.


Als klassischer (C) Activision / Cabela`s Dangerous Hunts 2011 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenRail Shooter-Modus funktioniert die Steuerung aber gut, leider fallen durch den dadurch verminderten Steuerungsstress weitere Mankos des Spiels auf. Vor allem die hölzernen Animationen der Tiere und die wirklich strohdumme KI lassen fast etwas Mitgefühl mit der virtuellen Fauna aufkommen. Stürmt der Bär trotz 15 Kopftreffern weiter unbeirrt auf den Spieler zu, hat er sich den Gnadenschuss schon fast verdient. Quasi eine Erlösung aus dem virtuellen Leid. Auch das restliche Game-Designs der Wilderer-Simulation aus dem Hause Activision lässt leider viele Wünsche offen, zumindest sind die Umgebungsgrafiken teilweise gut gelungen. Letztendlich bleibt "Cabela`s Dangerous Hunts 2011" ein unausgegorener Schnellschuss. Der Titel hätte mit einigen Monaten mehr Entwicklungszeit in allen Bereichen, sinnvollen Missionszielen und einer weniger aufgesetzten Geschichte durchaus spielbar sein können. Zu hoffen bleibt, dass die Lightgun auch in anderen Titeln Verwendung findet – und dass es keine Fortsetzung geben wird.



# # #  Andreas Himmetzberger  # # #



Entwickler: Activision
Publisher: Activision


Grafik: 3/10
Sound: 3/10
Steuerung: 4/10
Spielspaß: 2/10
Gesamt: 3/10





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