Dick Taylor primär als Gründungsmitglied der ROLLING STONES vorzustellen, wäre eine Unverschämtheit seinem späteren musikalischen Kreativ-Output gegenüber. Doch es war tatsächlich der PRETTY THINGS-Gitarrist, der gemeinsam mit Keith Richards, Mick Jagger und Brian Jones sich aufmachte, um mit den rollenden Steinen Musikgeschichte zu schreiben. Geschichte schrieb er auch mit jener Band, die er nach dem frühen Ausscheiden aus den STONES gegründet hat – nur eben auf einer vor allem kommerziell gesehen bescheideneren Ebene. Denn Kultstatus haben die PRETTY THINGS auch heutzutage noch gewaltigen. Das erste Studio-Album seit dem 1999er Output „...Rage Before Beauty“ zeigt die alten Herren ein möglicherweise letztes Mal voll im Saft. Denn „Balboa Island” ist wie eine Reise durch die Musik-History, die die PRETTY THINGS jedoch wohlgemerkt mitgeschrieben haben. Würde man die 13 Songs ohne Backgroundinfo hören, man würde kaum erraten, dass es sich um ein Werk des dritten Jahrtausends handelt. Schon eher gehen die Briten in die tief verwurzelten Sixties zurück. Oder gar noch weiter, nämlich dann, wenn sie dem großen Delta Blues-Heroes ROBERT JOHNSON mit dem der Einfachheit halber „(Blues For) Robert Johnson“ betitelten Song Tribut zollen. Wie sagen die PRETTY THINGS so schön beim Opener: „The beat goes on“ – wenn das mal nicht eine Ansage ist…
www.prettythings.net Dorian Frühbacher (8)
