
Kinder (und Erwachsene), wie die Zeit vergeht: Vor nunmehr 20 Jahren nahm mit "Pokémon Rote Edition" und "Pokémon Blaue Edition" für den seligen Game Boy einer der beliebtesten und kommerziell erfolgreichsten Videospiel-Franchises samt Expansion in alle möglichen multimedialen Richtungen seinen Anfang.
Pünktlich zum runden Jubiläum gibt es einen neuen Ableger der Serie, der in Zusammenarbeit mit Bandai Namco entstanden ist und dessen deutscher Titel einen deutlichen Hinweis darauf gibt, aus welcher berühmten Reihe des Kooperationspartners man sich mehr als nur Inspiration geholt hat: "Pokémon Tekken" macht Träume wahr und lässt uns endlich – nachdem wir jahrelang nur als Trainer aus der zweiten Reihe zuschauen konnten – selbst in der Rolle unseres gezähmten Taschenmonsters zu Werke gehen.

Wer "Tekken" kennt, weiß natürlich um die mitunter Sehnenscheiden-Entzündung hervorrufenden Button Mashing-Orgien der darin zu absolvierenden Kämpfe, doch hier kann Entwarnung gegeben werden. Im Grunde ist "Pokémon Tekken" eine vereinfachte und vergleichsweise pazifistische Version des großen, gewalttätigeren Bruders, bei der auch Novizen in Sachen Beat 'em up schnell zu Erfolgserlebnissen kommen.
Ein cleverer Zug, um auch die für Pokémon relevante strategische Komponente einzubeziehen, ist dabei ein Phasensystem beim Kampf, das es bei gleichzeitigem Wechsel der Perspektive erlaubt, zwischendurch noch Änderungen vorzunehmen, um das Glück möglicherweise noch zu seinen Gunsten wenden zu können. Wer die leider übersichtliche Anzahl spielbarer Monster und über die teils nicht mehr ganz zeigemäße Grafik hinwegsehen kann, sollte (vor allem beim Online-Modus) jede Menge Spaß haben.