MADINA LAKE ist der Bandname und gleichzeitig eine Geschichte, geschrieben von Bassist Matthew Leone. Bei den ganzen Erklärungen rund um diese Story wird ganz auf die Musik vergessen. Es ist eigentlich ziemlich uninteressant was mit der fiktiven Protagonistin Adalia passiert ist; man kann es auch übertreiben. Viel interessanter ist es doch zu erfahren, ob es die vier Jungs aus Chicago/Illinois musikalisch drauf haben. Die Frage muss mit einem deutlichen „Ja!“ beantwortet werden, wenn man auf aktuellen Emo-Punkrock steht. Der Sound von MY CHEMICAL ROMANCE oder THE USED mischt sich mit Melodien von 3 FEET SMALLER und MUSE. Ein bisschen 30 SECONDS TO MARS und FALL OUT BOY, und AFI geht natürlich auch noch. MADINA LAKE präsentieren sich schneller und punkiger als MY CHEMICAL ROMANCE und verfügen (selten) auch über saubere Screamo-Parts. Dazwischen mischen sich auch College-Punk-Nummern wie beispielsweise „Now Or Never“. So tiefgründig und intellektuell wie die vier Buben sein wollen, sind sie aber dann doch nicht, und Überraschungen darf man auf dem Album auch keine erwarten. Von der ersten Sekunde an ist klar, welche Schublade sie bedienen. Jetzt müssen sie hierzulande nur noch beweisen, ob sie auch live etwas taugen.
www.madinalake.comStephanie Bürgler (7)