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Phantastische Geschichten: Der todbringende Stern

Ein Zwergplanet steuert unkontrolliert durch das Sonnensystem, die Tage der Menschheit sind gezählt. Gibt es noch einen Ausweg aus der Katastrophe?

Phantastische Geschichten: Der todbringende Stern Zunächst im Verborgenen kommt es zu einem kosmischen Ereignis, das die Geschichte der Menschheit auf dramatische Weise verändern soll: In der Tiefe des Alls kollidiert der Zwergplanet Ceres mit einem unentdeckten Flugkörper. Die Dimensionen des Objekts müssen gewaltig sein, denn sie sorgen dafür, dass Ceres seine gewohnte Umlaufbahn verlässt. Die Berechnungen, welchen Weg der riesige Asteroid nimmt, fallen jede Woche dramatischer aus, bis endlich feststeht: Ceres wird ungebremst auf dem Mars auftreffen und die dadurch freigesetzte Energie so gewaltig sein, dass der Nachbarplanet der Erde ebenfalls seine Umlaufbahn verlässt. Mit vereinten Kräften versuchen Wissenschaft und Militär, das drohende Unheil in letzter Sekunde noch zu verhindern.


Wenn es um das Genre des Katastrophenfilms geht, kommen einem unausweichlich große Namen wie Wolfgang Petersen und Michael Bay in den Sinn. Wendet man sich jedoch dem Hörspiel zu und überlegt, wem Bombast und das Überdimensionierte auf dem Leib geschrieben zu sein scheinen, gibt es eigentlich nur einen, nämlich Oliver Döring. Waren viele seiner Hörspiele bisher vom Übersinnlichen dominiert, so haben wir es hier mit einem lupenreinen Katastrophenhörspiel globalen Ausmaßes zu tun. Die Bedrohung erwächst nicht aus einer außerirdischen Inversion oder dergleichen, sondern einer kosmischen Konstellation, die das gesamte Sonnensystem verändert.


Döring gelingt es, die unglaubliche Spannung dieser Produktion ganz langsam und allmähllich aufzubauen. Aus einer alltäglichen Situation erwächst eine Bedrohungslage, die jede verstrichene Minute wächst und den Hörer zunehmend gefangen nimmt. Man kommt einfach gar nicht umhin mit den Protagonisten mitzufiebern, daneben ist es natürlich die enorme emotionale Dichte des Hörspiels, die nur wenige kaltlassen dürfte, denn Döring zeigt auf seine unverwechselbare Art auf, wie sich die letzten Tage der Menschheit entwickeln könnten und welche schrecklichen Folgen diese für jeden Einzelnen von uns haben würden.


Darüber hinaus atmet "Der todbringende Stern" natürlich zu jeder Sekunde die unverkennbaren Trademarks des Regisseurs. Mit viel Pathos und Bombast wird der Schwanengesang der Spezies Mensch eingeleitet und das Ergebnis hätte nicht besser ausfallen können als wie bei dieser furiosen Inszenierung. Die Soundeffekte fallen wie gewohnt überzeugend aus und passen hervorragend zu den geschilderten Ereignissen. So und nicht anders muss der Weltuntergang in der heutigen Zeit klingen. Die Dialoge sind geschliffen und wirken jederzeit authentisch, selbst in den dramatischsten Momenten gibt es hier nichts zu bemängeln.


Bei der Auswahl der Sprecher wurde auf Stimmen zurückgegriffen, die man getrost zum eingeschworenen Ensemble von Imaga zählen kann. Asad Schwarz in der Hauptrolle als Dr. Michael Hofer demonstriert beeindruckend, dass seine wandelbare Stimme ausgezeichnet zu dem seriösen Wissenschaftler passt. Wenn man sich dann gedanklich seine Auftritte als Sniffer bei "Foster" vor Augen führt, dürfte klar sein, was gemeint ist. Dazu gesellen sich viele weitere markante Stimmen wie die von Marie Bierstedt, Bernd Vollbrecht, Hand Beyer und Martin Keßler, welche ebenfalls einen wichtigen Beitrag zu einer außergewöhnlichen Produktion leisten. Vielleicht die bisher beste Episode innerhalb der Reihe.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga


 
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