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Game-Review: Mass Effect 2 (PC, Xbox 360; getestet auf PC)

Die Messlatte für "Mass Effect 2" steckt hoch, denn der Vorgänger machte vieles richtig. Nur eine Handvoll kleinere Schwächen trübten das Spielvergnügen rund um Commander Shepards erstem Weltraumabenteuer.
mass_effect_2_cover (c) Bioware/EA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEines gleich vorweg: Die hohen Erwartungen an den zweiten Teil werden nicht enttäuscht. Schon zu Beginn vermag die dramatische Inszenierung zu fesseln: Aus heiterem Himmel wird der Raumkreuzer Normandy von einer mysteriösen Alien-Rasse attackiert. Dank Rettungskapseln gelingt der Crew die Flucht in letzter Sekunde, für Shepard kommt jedoch jede Rettung zu spät. Er erleidet einen qualvollen Erstickungstod im Weltraum. Zwei Jahre später wird der todgeglaubte Commander von einer Geheimorganisation mittels modernster technischer Hilfsmittel wieder ins Leben gerufen. Zwischenzeitlich hat die todbringende Rasse wiederholt dunkle Schatten vorausgeworfen und bedroht nun die gesamte Galaxie. Shepard übernimmt erneut das Kommando eines Raumkreuzers. Zudem wird der Commander mit der Zusammenstellung und Führung eines Teams aus Elite-Einheiten beauftragt. Ziel: Die Beseitigung der tödlichen Alien-Bedrohung, einer insektenähnlichem Rasse, die zum Zeitpunkt Shepards Wiederbelebung bereits einige Kolonien ausradiert hat.


mass_effect_2_1 (c) Bioware/EA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenRevolutionär bei "Mass Effect 2" ist die Möglichkeit den Spielstand des ersten Teils bei Spielbeginn hochzuladen. Somit werden Aussehen, Charakterattribute sowie im Vorgängerspiel getroffene Entscheidungen übernommen. Das ist absolut neu und motiviert Neulinge dazu zunächst den ersten Teil durchzuspielen um vollends in das "Mass Effect"-Universum eintauchen zu können. Selbstverständlich besteht auch für "Mass Effect"-Veteranen die Möglichkeit mit einem Shepard als "unbeschriebenes Blatt" zu beginnen. Jedenfalls stehen sechs Klassen mit verschiedenen Spezialisierungen zur Auswahl: Experte, Infiltrator, Frontkämpfer, Soldat, Techniker oder Wächter. Nach jedem Levelaufstieg gilt es die zur Verfügung stehenden Fertigkeiten mittels Skillpoints sukzessive aufzuwerten. Leider wurde hier gegenüber dem Vorgängerspiel viele Talentoptionen gekürzt, da jetzt nur noch ein halbes Dutzend Talente und jeweils vier Levelstufen zur Verfügung stehen. Hier wird deutlich, dass Bioware den Fokus ganz klar Richtung Shooter-Mainstream verlegt und die Komplexität der Talentbäume zu Gunsten einer höheren Einsteigerfreundlichkeit opfert. Nichtsdestotrotz haben sämtliche Klassen ihre Daseinsberechtigung, da sie sich tatsächlich völlig unterschiedlich spielen. Leider wirkt das Balancing hinsichtlich der zu verteilenden Erfahrungspunkte etwas unausgereift, da zu Spielende nahezu alle Fähigkeiten bis zur letzten Stufe ausgebaut sind.


mass_effect_2_2 (c) Bioware/EA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Spielablauf bleibt im Vergleich zum Vorgänger weitgehend unangetastet. Vor Beginn aller Missionen gilt es Einsatzmitglieder und Bewaffnung auszuwählen. In den Gefechten selbst können den KI-Kameraden weiterhin mittels Mausklick verschiedene Kommandos erteilt werden; die Intelligenz der Gefechtspartner bewegt sich dabei auf hohem Niveau und die Kämpfe fallen deutlich temporeicher als im Vorgänger aus. Weniger spannend erweisen sich diverse Mini-Spiele, die bei der Suche nach Rohstoffen auf diversen Planeten sowie beim Öffnen versperrter Schließmechanismen in Angriff zu nehmen sind. In Summe ist das Gameplay fast zu gleichen Teilen in Action-Sequenzen und Dialogen unterteilt. Sofern alle Nebenmissionen gespielt werden, bietet "Mass Effect 2" mit rund 50 Stunden eine beachtliche Spielzeit. Eine Fokussierung auf obligate Missionen erbringt ein Spieldauer von 20 Stunden. Im Gegensatz zu den öden Nebenquests des ersten Teils sind nun auch die optionalen Missionen (meist) mit guten Geschichten und erinnerungswürdigen Charakteren ausgestattet. Somit wurde einer der Hauptkritikpunkte an „Mass Effect“ dankenswerterweise korrigiert. Auch wurde das Dialogsystem ausgebaut; die einzelnen Gesprächsoptionen bieten nun ein noch nuancierteres Entscheidungs-Repertoire.


mass_effect_2_3 (c) Bioware/EA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie technische Präsentation bietet kaum Anlass für Kritik. Die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Charaktere, natürlich wirkende Mimiken und Gestiken, die vielfältige und dabei stets glaubwürdige Architektur der Schauplätze sowie schön anzusehende Explosions-Effekte machen Laune und tragen zur dichten Atmosphäre bei. Auch die Innenlevel präsentieren sich optisch besser als im ersten Teil. An einigen Stellen stechen jedoch verwaschene Texturen ins Auge. Dagegen ist der Spielsound in allen Belangen ohne Dissonanzen: Die Musik verhilft dem Spiel zu einem ganz besonderen Flair und unterstreicht den düsteren Unterton des "Mass Effect"-Universums. Auch der Waffensound tönt überzeugend und voll aus den Boxen.


mass_effect_2_4 (c) Bioware/EA / Zum Vergrößern auf das Bild klickenFazit: Bioware liefert mit "Mass Effect 2" ein opulentes Sci-Fi-Epos, das viele Mankos des Vorgängers korrigiert. Obwohl Rollenspiel-Puristen ob des erhöhten Actionanteils und in Folge des abgespeckten Talentbaums etwas irritiert sein könnten, wirkt Teil zwei in sich absolut stimmig und fesselt. Kaufend und spielen!

# # # Karl Stingeder # # #

Grafik: 8,5/10
Sound: 9,0/10
Steuerung: 9,0/10
Spielspaß: 9,5/10
Gesamt: 9

Entwickler: Bioware
Publisher: EA




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