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Die Abenteuer von Nilson Groundthumper und Hermy

Schon vor Usagi Yojimbo ließ Stan Sakai einen durch die Lande streifenden Hasen auftreten, dessen größte Herausforderung jedoch sein eigener Begleiter darstellt.

Die Abenteuer von Nilson Groundthumper und Hermy2022 jährt sich der Start von Josua "Josch" Dantes` letztlich geglücktem Wagnis, den deutschen Comic-Markt quasi als Ein-Mann-Unternehmen (mittlerweile immerhin schon als Eineinhalb-Mann-Unternehmen) zu bereichern, zum fünften Mal. Seitdem sind kontinuierlich viele Independent-Perlen erschienen, einige davon als Neuauflage, der Großteil aber als Erstveröffentlichung in unseren Breiten. Der Startschuss erfolgte mit "Usagi Yojimbo", der sich mit diesem dritten verlegerischen Anlauf (nach Carlsen und Schwarzer Turm) hierzulande endlich dauerhaft etablieren konnte.


Mit "Nilson Groundthumper und Hermy" wurde nun eine weitere und ganz besondere Lücke geschlossen, was das umfangreiche Œuvre von Stan Sakai betrifft, handelt es sich hierbei doch um die Abenteuer eines anderen Langohrs, das sein Debüt 1984 kurz vor dem durch das feudale Japan wandelnden Miyamoto Usagi in der ersten Ausgabe von "Albedo Anthropomorphics" feierte. Hätte die Comic-Geschichte einen anderen Verlauf genommen, wäre der in der Folgenummer aufgetauchte Ronin lediglich ein Nebencharakter in der vom Künstler geplanten epischen Saga geworden – bezüglich Details sei an dieser Stelle an das Vorwort des (übrigens auch als auf 222 Exemplare limitierte Hardcover-Version erhältlichen) Bandes verwiesen.


Da wir aber seit bald vier Dekaden immer noch in den Genuss von "Usagi Yojimbo" kommen, durften Nilson und Gefährte Hermy, der – wie es sich für etwas einfältige Sidekicks (und/oder sehr selbstbewusste Schurken) gehört – von sich in der dritten Person spricht, nicht allzu lange ihre Abenteuer in einer mittelalterlichen Welt erleben, für die Stan Sakais Mitarbeit an "Groo the Wanderer" die Inspiration geliefert haben mag. Besagte Serie der Künstlerkollegen Mark Evanier und Sergio Aragonés hätten nebenbei erwähnt ebenfalls ein würdiges Comeback in deutscher Übersetzung verdient (man wird ja noch träumen dürfen).


Die kurzen Episoden des Duos, zu dem sein Schöpfer über die Jahre immer mal wieder zurückkehrte, tragen jedenfalls unverkennbar die DNA von "Usagi Yojimbo" in sich – und wer genau schaut, wird neben einigen Tokage-Echsen sicherlich auch den entsprechenden Cameo-Auftritt entdecken. Hier hat klar der Humor die Überhand, der dem Etikett des "Funny animal"-Comics sprichwörtlich gerecht wird und beim Nachfolger von Nilson und Hermy zugunsten ernsterer Themen zurücktreten sollte, um lediglich an gut gewählten Stellen aufzublitzen. Fans des Meisters müssen diesen schwer unterhaltsamen Band ohnehin ihr Eigen nennen, alle anderen könnte er im optimalsten Fall auf dessen Hauptwerk aufmerksam machen. So oder so eine klare Win-win-Situation!


 
# # # Andreas Grabenschweiger # # #



Publisher: Dantes Verlag


 





















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