20.-23.04.2017
Tilburg
Festivals wie das Roadburn haben inzwischen leider schon einen gewissen Seltenheitswert. Hier merkt man einfach, dass Musikfreaks hinter, auf und vor der Bühne stehen. Keine "Ich bin nur wegen der Party hier"-Mentalität bei den Besuchern, kein "Ich will euch nur abzocken" bei den Veranstaltern (okay, über die Bierpreise müssen wir schon nochmal reden!) und keine Künstler, die auf Massenkompatibilität und die große Kohle schielen, sondern einfach ihr Ding durchziehen. Und so war auch dieses Jahr Line-up wieder hochkarätig besetzt mit kultigen Wegbereitern der undergroundigen Musikgeschichte und interessanten Newcomern.
Am Donnerstag stand mit dem Auftritt der wiedervereinigten COVEN eine der ersten Okkult-Rockbands, gleich ein kleiner Höhepunkt auf dem Programm. Noch dazu war dies die erste Liveperformance der Band auf europäischem Boden überhaupt! Aber der Reihe nach: Den Startschuss gaben im Green Room ASHBORER, kurz danach folgte mit CRIPPLED BLACK PHOENIX ein würdigen Opener auf der Mainstage, gefolgt von SUBROSA, die ich zugunsten von THOSE POOR BASTARDS und ROME im Het Patronaat (eine ehemalige Kirche!) geschwänzt hatte. Dann ging's aber wieder zurück, um dem Dark Ambient/Post-Black Metal-Sound von WOLVES IN THE THRONE ROOM beizuwohnen. Mit GNOD stand anschließend im Petronaat die erste Performance der diesjährigen "Artists in Residence" am Programm. Ebendort beschlossen dann die Kutten-Black Metaller von BATUSHKA für mich den ersten Tag.
Für die Bandauswahl auf der Hauptbühne am Freitag (ebenso wie für das Line-up im Het Patronaat am Samstag) zeichnete BARONESS-Mastermind John Dyer Baizley verantwortlich, der mit seiner Band auch live performte. Mein erster Programmpunkt aber waren SCHAMMASCH, deren extralanges Set in der ehemaligen Kirche deckte sowohl ihre atmosphärischen als auch harschen Klänge ab. In der großen Halle gaben die Progressive/Avantgarde Rocker MAGMA den Startschuss. Nachfolgend die wie immer bezaubernde CHELSEA WOLFE, die brachialen AMENRA und wie bereits erwähnt BARONESS. Zwischendurch ging's immer einen Sprung rüber in das meist brechend volle Kirchlein, zum Beispiel zu den isländischen Schwarzmetallern von NAÐRA. Große Erwartungen gab's dann für den Auftritt von ZEAL & ARDOR, die mit ihrem wahnwitzigen satanischen Voodoo-Gospel-Black Metal anscheinend schon viele Fans im Saal hatten.
Leider war die PA von der höllischen Soundmixtur (oder den Temperaturen im Saal) überfordert und so fand das Konzert nach etwas über der Hälfte ein verfrühtes Ende. Nachdem die überhitzten Komponenten aber wieder etwas Frischluft bekam, ging das Set von PERTURBATOR dann im Anschluss problemlos über die Bühne. Das Patronaat verwandelte sich innerhalb kurzer Zeit in eine von bunten Lichtkegeln durchflutete Retro-Electro-Wave-Disco! Das ist auch das Tolle am Roadburn: Ein wirklich abwechslungsreiches Angebot an Bands aus den verschiedensten Genres, seien es brachiales Black Metal-Gesäge, harte Elektronik-Beats oder düster-folkiges Gitarrengeklampfe.
Und am Samstag war gleich mal ordentlich Elektronik angesagt mit dem Duo von YOUTH CODE. Gitarren satt wurden dann in der großen Halle serviert, und zwar von ORANSSI PAZUZU, WARNING und MEMORIAM. Auch MY DYING BRIDE sorgten mit ihrem nach wie vor einzigartigen Doom-Sound für Gänsehautmomente. Völlig geplättet war ich dann vom Auftritt des Industrial-Black Metal-Trios MYSTICUM: Drei mehr als mannshohe Podeste mit den Musikern, davor und dahinter LED-Displays mit Schwarz-weiß-Visuals und dazu Elektronisches aus der Konserve, Live-Gitarren und Gesang. Ein beeindruckendes Erlebnis, das am besten aus etwas Entfernung zu den Projektionen gewirkt hat!
Am letzten Tag war die One-Man-Show AUTHOR & PUNISHER mit einem über selbst gezimmerten Controlern gesteuerten Industrial Electro-Sound Programmpunkt Nummer eins. Die französischen Post-Shoegazer von LES DISCRETS bauten dann in der Mainhall breitgefächerte Gitarrenwände auf, bevor ULVER ihren wieder einmal runderneuerten Sound und ihr neuestes Studiowerk live präsentierten. Die deutlichen 1980er Synth-Einsprengseln harmonierten auch sehr gut mit der gelungenen Lasershow.
Ebenso zwischen allen Stühlen findet sich die Musik der zwei Kultmusiker David Tibet (bekannt durch sein Projekt CURRENT 93) und Youth (Bassist und Gründungsmitglied von KILLING JOKE), die sie unter dem Namen HYPNOPAZŪZU mit etlichen Sessionmusikern auf die Bühne bringen. Mit PILORIAN ging dann für mich ein erneut geniales und abwechslungsreiches Festival zu Ende. Das Zimmer für nächstes Jahr ist übrigens schon gebucht!
# # # Text & Fotos: Eraserhead # # #
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