Die Einteilung der Batman-Kollektion in mehrere thematische Bereiche, die die vorliegende Ausgabe etwa zu "Familienkonflikte – Band 14" macht, ist an sich keine schlechte Idee, wird ihre Vorzüge aber erst nach der vollständigen Veröffentlichung ausspielen können. Rein nach der Reihenfolge des Erscheinens dürfte sie vor allem für Neueinsteiger ins komplexe Bat-Universum ein Problem in puncto Übersichtlichkeit darstellen, denn die einzelnen Ausgaben springen munter in der Zeit vor und zurück. Ein weiteres Beispiel in dieser Hinsicht sind die beiden Volumes von "Batman Incorporated", der von Grant Morrison orchestrierten Internationalisierung der Verbrechensbekämpfung im Zeichen der Fledermaus.
Das zweite Volume, das 2012 in der "The New 52"-Ära gestartet wurde, ist (beinahe komplett) in der Eaglemoss-Edition in den Bänden
48 und
49 erschienen, nun folgt das erste, das noch vor besagtem Reboot an den Start ging. Diesmal sind die ersten fünf Hefte von "Batman Incorporated" aus den Jahren 2010/11 enthalten, die Bruce Waynes Aktivitäten nach seiner
Rückkehr aus den Wirren des Zeitstroms schildern. Während sein zwischenzeitlicher Ersatz Dick Grayson weiterhin im Fledermauskostüm verbleibt und sich in Gotham mit dem
störrischen Damian Wayne herumschlagen muss, jettet das Original um die Welt und macht sich an den Aufbau eines "Franchises" kostümierter Vigilanten.
Die beiden ersten Kapitel führen ihn nach Japan, wo Grant Morrison einmal mehr sein Faible für skurrile Schurken auslebt, indem er Lord Death Man den örtlichen Helden Mr. Unknown ermorden lässt, einen Kandidaten für Batmans Heldeninitiative. Nun liegt es an dessen jungem Sidekick, die Rachegedanken in vernünftige Bahnen zu lenken (leider fehlt beim Eaglemoss-Abdruck des zweiten Volumes der Serie nur Heft 11, das der hier in Entstehung begriffenen japanischen Fledermaus gewidmet ist). Beim anschließenden Dreiteiler geht es nach Argentinien, wobei auch Kate Kane und die originale Batwoman Kathy Kane eine Rolle spielen.
Hier wird der Anteil der Action im Vergleich zum Auftakt etwas zurückgefahren und dafür eine ordentliche Dosis an Irrungen und Wirrungen aufgefahren, mit denen der schottische Autor sein Publikum immer wieder herausfordert. Gelegenheitsleser oder jene, die das Team-up mit dem örtlichen Helden El Gaucho mal eben nebenbei konsumieren wollen, werden hier womöglich ins Schwitzen kommen und zum besseren Verständnis nochmal von vorne starten müssen. Das ist der Preis, den man für Maestro Morrisons clevere Visionen aber gerne zahlt und dann zumindest auch das stets geschmeidige Artwork von Yannick Paquette (mit Einschüben von Chris Burnham und Pere Pérez) ausgiebig genießen darf.