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Die Nacht

Das Finale der Vampirtrilogie von Guillermo Del Toro und Chuck Hogan lehrt "Twilight" und Konsorten das Fürchten und zeigt, dass nichts Romantisches oder Glamouröses an Vampiren ist.

(C) Heyne Verlag / Die Nacht / Zum Vergrößern auf das Bild klickenKnapp drei Jahre sind vergangen seit ein Flugzeug am New Yorker JFK-Flughafen landete – an Bord ein Haufen regloser, scheinbar toter Passagiere, im Frachtraum eine geheimnisvolle Kiste. Als die zwei Epidemiologen Ephraim Goodweather und Nora Martinez herausfanden, dass es sich hierbei um keine gewöhnliche Seuche oder gar einen Terroranschlag, sondern einen Angriff der Strigoi, der lebenden Untoten, handelte, wurde den beiden erst Gehör geschenkt, als es bereits zu spät war. Mit Hilfe von Nuklearsprengsätzen zerstörte die Vampirhorde, angeführt durch einen mächtigen Obervampir den Planeten beinahe völlig, brachte die Sonne praktisch zum Erlöschen und versklavte die Menschheit.


Die wenigen Überlebenden fristen seither ihr Dasein in Blutfarmen, um ihren Herren als Nahrung zu dienen oder versuchen ein scheinbar normales Leben zu führen, indem sie ihren Jobs wie eh und je nachgehen und dabei versuchen nicht aufzufallen – bis auf eine kleine Gruppe von Rebellen, darunter auch der Leiter der ehemaligen Seuchenschutzbehörde Ephraim Goodweather, die die Erde wieder zurückerobern wollen.


Nach den zwei vorhergegangenen Bänden "Die Saat" und "Das Blut" beenden Del Toro und Hogan ihre fulminante Geschichte mit einem zündenden Finale. Die Story wird auch hier wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt und ermöglicht so interessante und immer wieder neue Blickwinkel auf die Situation. Der Schreibstil ist flüssig und nicht "überblumig", was gerade beim heute so beliebten Vampirthema eine Wohltat ist. Aber gerade das ist es, was den Dreiteiler so furios macht: Das Bild es Blutsaugers jenseits von Edward und Bella, aus einer Zeit in der Vampire noch vom Durst nach menschlichem Blut und animalischen Trieben geleitet wurden statt von tugendhafter Liebe zu einer Jungfrau. Gerade dieses Bild einer schaurigen, unmenschlichen Kreatur, gepaart mit der ach zu menschlichen Angst, sich unterwerfen und den obersten Platz in der Nahrungskette aufgeben zu müssen, macht die Trilogie zu einer wahren Lesefreude für jeden Fan der Endzeitmär.


Leider muss man trotz aller Begeisterung fairerweise sagen, dass "Die Nacht" nicht an die zwei bisherigen Bände herankommt. Zu viel Vorhersehbarkeit in der Geschichte, zu viel Stillstand in der Entwicklung der Charaktere und ein stückweit zu leises Ende als dass es dem fulminanten Beginn gerecht werden könnte. Dennoch, eine Geschichte gehört zu Ende erzählt, auch wenn das Ende etwas lieblos dahingeschrieben wird, aber immer noch viel Spaß beim Lesen beschert.



# # # Maria Capek # # #



Publisher: Heyne Verlag




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