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PROPAGANDHI - Supporting Caste

Grand Hotel Van Cleef/Indigo


PROPAGANDHI supporting caste (c) Grand Hotel Van Cleef/Indigo / Zum Vergrößern auf das Bild klickenPROPAGANDHIs Sound, dieses klingende Geflecht aus aufgelösten Akkorden, unmissverständlichen, aber dennoch poetischen Texten und anspruchsvoller Rhythmik, ist unverkennbar. Die Kanadier haben mit „Supporting Caste“ das Kunststück vollbracht, die in „Less Talk, More Rock“, „Today’s Empires, Tomorrow’s Ashes“ und „Potemkin City Limits“ noch lose miteinander spielenden Trademarks zur deutlichen Signatur zu verknüpfen. Im Gesamtkontext bildet sie die gezackte Sollbruchstelle nicht nur der Band, sondern auch von dem, was gemeinhin als Hardcore-Punk bezeichnet wird. Denn die Komplexität, mit der PROPAGANDHI auf diesem Album zu Werke gehen, ist vor den tradierten ästhetischen Codes des Genres geradezu absurd. Gleichzeitig wirkt sie in Anbetracht der schlichtweg als labyrinthisch empfundenen Wirklichkeitsstrukturen (Stichwort: Finanzkrise) als adäquates ästhetisches Mittel zur Bewältigung zeitgenössischer Verwirrung und schlussendlich absolut Punkrock. Darin bleibt „Supporting Caste“ direkt und wütend, und in sich widersprüchlich. Der Clou bei dieser affektiven Hörer-Erschütterung: Der vor Breaks und wilden Ideen nur so strotzenden Punkrocktextur presst die Band nicht nur etliche Hits, sondern geradezu kathartische Wirkungen ab. Spätestens mit diesem pointierten, versteckt vertrackten, abgeklärten und trotzdem durchweg mitreißenden und eingängigen Album schließen PROPAGANDHI die Bildung ihrer ganz eigenen Soundparzelle ab. Dass sie mit derart geballter Kreativität und Leichtigkeit, die trotz der Schwere ihrer Themen vorherrschend ist, etlichen Bands des Genres die eigenen Unzulänglichkeiten bei der Umsetzung der eigenen Ansprüche offenbaren, ist sicher schmerzhaft. Aber so ist das nun mal mit der Katharsis, wenn sie denn mehr sein soll als die fixe Idee von Bands, die sich im Interview plötzlich nicht mehr so sicher sind, worauf ihr Dasein eigentlich beruht. Hinreißend und da-behaltend, dieses Album.
www.propagandhi.com
Sebastian Kötz
 
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