Auf Brody Island rollen aufs Neue die Köpfe und es wundert nur wenig, dass es abermals die magische Wikingeraxt ist, welche die Köpfe vom Sterben abhält.
Mit
"Ein Korb voller Köpfe" lieferte Stephen Kings Sohn Joe Hill (
"Locke & Key") nicht nur einen fulminanten Start seines eigenen DC-Labels Hill House Comics, nein, er schaffte es auch mit herrlich nostalgischer Horrorästhetik einen modernen Klassiker zu erschaffen, der nun seine Fortsetzung findet. Waren es im ersten Teil noch June und Sheriffgehilfe Liam, die 1983 ihren frivolen Inselurlaub antraten, hat besagte Dame nach dem folgenden Massaker das Eiland längst verlassen und die Axt, die angeblich Gottvater Odin selbst vom Weltenbaum Yggdrasil schnitt, liegt am Grund des Ozeans.
Ein Jahr später breitet die Fortsetzung ein ähnliches Szenario vor der Leserschaft aus, nur dass es diesmal Arlene und Calvin sind, die in der wieder eingekehrten Ruhe auf Brody Island ein Buch schreiben wollen. Alles nur Fassade, klar, denn in Wahrheit suchen die beiden Pseudoliteraten nach exakt der Axt, die June nach ihrem Gewaltexzess im Meer versenkte. Doch sind sie nicht die Einzigen, die hinter dem schnittigen Beil her sind, das sie – so viel sei verraten – auch schnell in die Finger kriegen… und so beginnen sich im Handumdrehen die Köpfe zu stapeln. Der Unterschied: Diesmal werden sie im Kühlschrank gesammelt, nicht im Körbchen.
Die herrliche 1980er Horrornostalgie des ersten Teils wird auch im Sequel beibehalten und obendrauf ergänzt Hill seinen sexy Retrocharme um die eine oder andere cineastische Referenz, was der allgemeinen Stimmung nur zugutekommt. Stilistisch bleibt er den Anfängen seiner Story treu, eskaliert aber gemäß den Gesetzen für Fortsetzungen im Hinblick auf Action und Brutalität. Fazit: Gleicher Charme, mehr Blut und viel mehr Köpfe.