Sein erwachter kriminalistischer Spürsinn lässt Harry Vanderspeigle aus der Deckung gehen und eine Reise raus aus der Komfortzone antreten.
Da in den USA mehrere "Resident Alien"-Miniserien vorlegen, zu denen sich kürzlich (nach dem eigentlich geplanten Abschluss) wegen des Erfolgs der TV-Adaption von Syfy noch eine weitere hinzugesellt hat, sollte der Abstand zwischen den deutschsprachigen Bänden nicht allzu groß ausfallen. So sind zwischen dem Auftakt und dem vorliegenden Band lediglich zwei Monate verstrichen, was dem Verlangen nach weiteren Erlebnissen des auf der Erde gestrandeten Außerirdischen, der sich als Harry Vanderspeigle ausgibt und von den Patienten der interimistisch geleiteten örtlichen Klinik sehr geschätzt wird, sehr entgegenkommt.
In "The Suicide Blonde", dem zweiten Vierteiler des wunderbar harmonierenden Kreativteams Peter Hogan (Text) und Steve Parkhouse (Zeichnungen und Farben), entschließt sich der gute Doktor zu einem Trip nach Seattle. Der Grund ist denkbar dramatisch, denn pikanterweise war ausgerechnet der Bürgermeister der Letzte, der sich mit einer Studentin traf und ihr noch dazu Geld gab – nun liegt Shannon Riley tot auf einem Motelbett, offenbar durch eine beabsichtigte Kombination aus Alkohol und Tabletten verstorben. Harry, überzeugt von der Unschuld seines Bekannten, macht sich auf den Weg, um die Wahrheit herauszufinden.
Begleitet wird er von Asta, die als Krankenschwester in seiner Klinik arbeitet und sich ebenso für ihn interessiert wie die Mitarbeiter einer ominösen Regierungsbehörde. Nicht nur deren Agenda, sondern auch weitere Einblicke, wie aus dem Alien-Bruchpiloten Harry Vanderspeigle wurde, enthüllen weitere Rückblicke, die zwischen die einmal mehr mit einer tragikomischen Note versehenen Ermittlungsarbeiten des Hobbydetektivs aus dem All eingefügt sind. Dass er verletzungsbedingt mit einem Gehstock unterwegs ist, lässt beinahe "House"-Feeling aufkommen, wenngleich dieser "Doc" wesentlich umgänglicher daherkommt.