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Revenge – Eiskalte Täuschung

Special Agent Pendergasts Leben ist in Gefahr. Ein bisher unbekannter Feind setzt alles daran zu verhindern, dass die Wahrheit über den Tod seiner Ehefrau ans Licht gelangt.

(C) Droemer Knaur / Revenge - Eiskalte Täuschung / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEndlich! Da ist sie, die langerwartete Fortsetzung der zweiten großen Pendergast-Trilogie des Autorengespanns Douglas Preston und Lincoln Child. Stand im ersten Dreiteiler dessen Bruder, ein böses und krankhaftes Genie, im Mittelpunkt, so befasst sich der aktuelle Streich mit einem der dunklen Geheimnisse der Familie Pendergast. Diesmal rückt der mysteriöse Tod von Helen, der Ehefrau des Protagonisten, in den Fokus. Den Auftakt machte der Roman "Fever", der zu den besten der Reihe zählen dürfte und den Leser mit dem innigen Wunsch zurückließ, dass die Fortsetzung bald folgen möge.


So war die Vorfreude, endlich den zweiten Band "Revenge" in den Händen zu halten, natürlich groß und man stürzte sich unmittelbar ins Lesevergnügen. Recht bald jedoch stellt sich die erste Ernüchterung ein. Ehe man die ersten neuen Enthüllungen im Zusammenhang mit dem mysteriösen Tod von Helen Pendergast präsentiert bekommt, erwarten einen an die 100 Seiten, auf denen sich der außergewöhnliche FBI-Ermittler im schottischen Hochland eine blutiges Katz-und-Maus-Spiel mit seinem Schwager liefert. Was auf den ersten Blick durchaus spannend klingt, erweist sich auf den zweiten als eine in die Breite gewalzte Angelegenheit, die nur bedingt zu unterhalten weiß.


Zusätzlich zu den Ereignissen um die Person Pendergast wird ein weiterer Handlungsstrang eingeführt, in dessen Mittelpunkt der Journalist Ned Betterton steht und im Rahmen der mysteriösen Ermordung eines Ehepaares in der Nachbarschaft Nachforschungen anstellt. Seine Ermittlungen wecken beim Leser sicherlich die Neugier, was sich hinter der brutalen Bluttat verbirgt. Doch anstatt diese Erzählperspektive sinnvoll auszuschöpfen, wird man vor den Kopf gestoßen und die Ereignisse um Ned Betterton finden ein abruptes Ende. Hier stellt sich die Frage: Was soll das Ganze eigentlich? Man ist fast versucht, den Autoren zu unterstellen, einige Seiten gut machen zu wollen um den Umfang des Romans künstlich aufzublasen.


Daneben bleiben auch die anderen Handlungsebenen eher unspektakulär, man bekommt immer nur kleine Häppchen des großen Ganzen serviert. Erst auf den letzten rund 100 Seiten nimmt die Handlung an Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich und lassen den Leser erneut mit einem fiesen Cliffhanger zurück. Auch das Verhalten des sonst zu gelassenen und in sich ruhenden FBI-Agenten hat sich im Gegensatz zu früheren Abenteuern deutlich gewandelt, nun begegnet er dem Leser als ein Mann, der kompromisslos und mit allen Mitteln versucht, seine Ziele zu erreichen. Ebenso stellt sich die Frage, warum die Figur Vincent D`Agostas bemüht wird, obwohl sie in diesem Buch keinerlei Relevanz für die Handlung besitzt und manchmal wie ein Fremdkörper wirkt.


Schnell zeichnet sich ab, wer der wirkliche Gegenspieler Pendergasts ist, seine Ziele bleiben jedoch weitest gehend im Dunkeln und werden wohl erst im letzten Teil der Trilogie offenbart. Trotz all der Kritik ist und bleibt "Revenge" ein spannender Thriller, der sich allerdings an den anderen Werken der beiden Bestseller-Autoren messen lassen muss und hier über Mittelmaß nicht hinaus gelangt. Vielleicht liegt es auch daran, dass der mittlere Part einer Trilogie scheinbar oft auch den schwächsten stellt. Bleibt zu hoffen, dass Douglas Preston und Lincoln Child im abschließenden Band wieder zu gewohnter Stärke zurückfinden. Fans des skurrilen FBI-Agenten dürfen aber trotzdem blind zugreifen und werden sicherlich nicht enttäuscht werden, denn neben den genannten Kritikpunkten hält der Roman doch auch eine Reihe unterhaltsamer Momente bereit und bietet zudem das Wiedersehen mit einer alten Bekannten.  



# # # Oliver Fleischer # # #



Publisher: Droemer Knaur





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