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Midnight Tales 19

Wie weit ist man bereit zu gehen, um die eigenen Ziele zu erreichen? Eine Frage, die sich auch Margaret Newport stellen muss, schließlich geht es um die Rolle ihres Lebens!

Midnight Tales 19Margaret Newport lässt nichts unversucht, ihre stockende Schauspielkarriere voranzutreiben, sie hat die endlosen B-Movie-Auftritte endgültig satt. Tatsächlich zeigt sich endlich ein Silberstreif am Horizont, in einem Casting für eine große Hollywood-Produktion ist Margaret unter den letzten Kandidatinnen für die weibliche Hauptrolle. Die Chancen stehen nicht schlecht, wäre da nicht Kimberly Jordan, die mit ihrer Interpretation der Figur das gesamte Produktionsteam und den Regisseur in Begeisterung versetzt. Es besteht keinerlei Zweifel, dass zwischen den beiden ehrgeizigen Frauen die Entscheidung fallen wird. In Helen reift ein heimtückischer Plan, um die unliebsame Konkurrentin auszuschalten und ans Ziel zu gelangen. Gemeinsam mit ihrem Agenten schreitet sie ohne Hemmungen skrupellos zur Tat und setzt damit einen Prozess in Gang, der wie ein schwerfälliger Güterzug immer mehr an Fahrt aufnimmt. Ist der Preis für den eigenen Ehrgeiz am Ende doch zu hoch?


Die "Midnight Tales" zeichnen sich bereits von Anfang an durch ihre große Vielfältigkeit aus. Mystisches und Grauenvolles wird in den verschiedensten Masken präsentiert, dabei gibt es immer wieder Episoden, die auf dramatische Weise veranschaulichen, dass das schlimmste Monster von allen der Mensch ist und bleibt. "Die Rolle ihres Lebens" ist ein dreckiger Psychothriller, der sein Publikum tief hinab in die menschlichen Abgründe entführt. Was zunächst vollkommen harmlos anmutet, verlässt alsbald das Banale und Bekannte und entwickelt sich in eine gefährliche und nicht minder krankhafte Richtung. Eingebettet in einen Plot, der mit einigen überzeugenden Wendungen zu gefallen weiß, wird uns aufgezeigt, was geschehen kann, wenn Ehrgeiz und das eigene Ego alle anderen Parameter des gesunden Menschenverstands überragen. Natürlich wird auf den verstörenden und beunruhigenden Twist am Ende nicht verzichtet und der Hörer mit einem unguten Gefühl in der Magengrube entlassen.


Der Kontrast zwischen vorgeblicher Normalität und den wahren Absichten hinter der menschlichen Fassade machen den besonderen Reiz dieser Episode aus. Die berufliche Rivalität zweier Frauen driftet ab und bekommt zunehmend groteskere Züge. Immer wieder fühlt man sich im positiven Sinne an amerikanische Thriller erinnert, die diese literarische Disziplin wie kaum eine andere prägen und dominieren. Die musikalische Inszenierung ist auf die Ereignisse abgestimmt und schafft es an den richtigen Stellen die Dramatik der Handlung zu betonen und die düsteren Momente hervorzuheben. Die Soundeffekte sind eher dezenter Natur und sind in jenen Augenblicken, an denen der Hörer am Filmset Platz nimmt, am präsentesten. Im übrigen Hörspiel dienen sie dazu, die verschiedenen Handlungsorte noch besser imaginieren zu können, wobei es produktionstechnisch nichts zu meckern gibt.


Was wäre diese Folge ohne ihre beiden Hauptfiguren? Yvonne Greitzke und Gabriele Pietermann schlüpfen in die Rollen zweier Frauen, die bei der Wahl ihrer Mittel jegliches Augenmaß verloren haben. Man fühlt zu jeder Zeit eine tiefe Ablehnung gegenüber der Kontrahentin. Keine Gelegenheit wird ausgelassen, um eine ordentliche Portion Gift zu verspritzen und die jeweils andere schlecht aussehen zu lassen. Damit dieser schwelende Konflikt wie aus dem Leben gegriffen erscheint, wurde bei der Verpflichtung von Greitzke und Pietermann ein goldenes Händchen bewiesen, beide schenken sich nichts und es macht einen diabolischen Spaß, sie dabei zu verfolgen. Daneben agiert Santiago Ziesmer als schmieriger Manager und Jürgen Thormann feiert einen Gastauftritt. Eine gute und solide Folge, die sich bestens ins Konzept der Reihe einfügt und Lust auf mehr macht.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Contendo Media


 
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