SLAM Logo
© SLAM Media
SLAM #129 mit Interviews und Storys zu PVRIS +++ 100 KILO HERZ +++ KVELERTAK +++ HORRENDOUS +++ THE IDIOTS +++ ALICE COOPER +++ CANNIBAL CORPSE +++ u.v.m. +++ Jetzt am Kiosk!

Phantastische Geschichten: Unter dem Messer

Eine der letzten großen ungeklärten Fragen der Menschheit ist sicherlich jene, was uns nach dem Tod erwartet.

Phantastische Geschichten: Unter dem MesserPlötzlich steht das Leben kopf. Eben noch geht alles seinen gewohnten Gang und von einer Sekunde auf die andere ist alles anders. So ergeht es auch Hoyt, er muss sich einer komplizierten Operation unterziehen. Niemand kann sagen, ob er den folgenschweren Eingriff überleben wird. Obwohl sein bester Freund die Operation durchführen soll und versucht, seine Bedenken auszuräumen, verliert Hoyt seinen Lebensmut und beginnt sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Es kommt, wie es kommen muss, während er sich unter das Messer begibt, kommt es zu Komplikationen. Trotz aller Bemühungen gelingt es den anwesenden Medizinern nicht, sein Leben zu retten. Hoyt verstirbt auf dem OP-Tisch, sein Geist ist jedoch immer noch anwesend. Der Beginn einer Reise, an deren Ende vielleicht Antworten darauf warten, was mit der menschlichen Seele geschieht.


"Unter dem Messer" bildet den Auftakt zur zweiten Staffel der "Phantastischen Geschichten" und soll den Hörer auf die kommenden Episoden einstimmen. Tatsächlich weicht die vorliegende Geschichte doch erheblich von vielen anderen Produktionen von Oliver Döring ab. Zwar finden sich auch hier einige bekannte Trademarks seiner Hörspiele wieder, wie etwa ein epischer und bombastischer Soundtrack oder die Auswahl exquisiter Sprecher, um die Dialoge mit Leben zu füllen, aber man verzichtet auf die oft gewaltigen und pompösen Soundeffekte, die sich als Markenzeichen herauskristallisiert haben.


Stattdessen präsentiert sich "Unter dem Messer" als ruhige und durchaus nachdenkliche Geschichte, die einst von H. G. Wells erdacht wurde und sich mit einigen tiefgründigen Fragen des menschlichen Seins beschäftigt. Woher kommen wir und wohin gehen wir nach dem Tod? Gibt es eine menschliche Seele? Was geschieht nach unserem Ende mit ebenjenen Dingen, die einen Menschen in seinem Leben auszeichneten? Oliver Döring liefert hier ein Hörspiel, das sich mit einer Reihe von philosophischen Fragen befasst, die jeden von uns in seinem Leben bereits beschäftigt haben dürften. Trotz des recht hohen Erzählanteils ist daraus ein ungewöhnliches, aber doch enorm faszinierendes Stück Tonkunst entstanden, das zeigt, dass Döring auch die leisen und zurückhaltenden Töne beherrscht und es ihm immer wieder aufs Neue gelingt, sein Publikum zu überraschen.


Die kurze Laufzeit von etwa 20 Minuten ist vollkommen ausreichend, um eine Story zu erzählen, die uns in die Grenzbereiche des menschlichen Wissens entführt. Norman Matt schlüpft in die Rolle des Hoyt und nimmt den Hörer mit auf eine außergewöhnliche Reise von den Gestaden der Nacht hinaus ins Unbekannte. Jede seine Erzählpassagen ist bestens inszeniert und vermitteln oft ein Gefühl der Einsamkeit und Leere, was angesichts des Stoffs durchaus passend und gewollt erscheint. In den wenigen Dialogszenen stellt Imaga ihm weitere markante Stimmen wie etwa die von Jaron Löwenberg oder Gordon Piedesack an die Seite, die ebenfalls alles Notwendige unternehmen, um auch diese Produktion zu etwas ganz Besonderem zu machen.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Imaga




 


 
Das gefällt mir! Weiter-tweeten
Ein angeblicher Pockenausbruch sucht ein Gebiet an der Grenze heim, doch das ist erst der Auftakt einer gefährlichen und für Tomoe äußerst persönlichen Angelegenheit.
Der passionierte Antiquitätensammler Mr. Dillet kann sein Glück kaum fassen, als er ein von meisterlicher Qualität gefertigtes Puppenhaus zum Spottpreis angeboten bekommt.
Cap in Diensten von Hydra? Unglaublich, aber so stand es 2016 in "Captain America: Steve Rogers" geschrieben.
Es ist nicht leicht als Vater eines Sohns, der von der League of Assassins trainiert wurde!
Die Flucht ist gelungen, doch zu welchem Preis?
Besser spät als nie: Endlich feiert auch das Debüt der Thunderbolts aus dem Jahr 1997 seine deutschsprachige Premiere.
Rock Classics
Facebook Twitter