Viel Geduld war nötig, um sich über den Abschluss der Erlebnisse rund um den vom Schicksal nicht gerade verwöhnten Protagonisten nun zu Gemüte führen zu dürfen.
Sage und schreibe sieben Jahre liegen zwischen dem
ersten und dem letzten Band, mit dem eines der frühen Werke von Jiro Taniguchi nun vollständig auf Deutsch vorliegt. Sieben Jahre sind auf dem heiß umkämpften Markt sequentieller Literatur eine schiere Ewigkeit, umso mehr gebührt Schreiber & Leser Dank, dass man trotzdem da durchgehalten hat, wo andere Verlage schon längst den Stecker aufgrund fehlender Rentabilität gezogen hätten. "Das Ende der Sorgen", so der Titel des Finales, lässt sich zumindest auf die belohnte Ausdauer der hiesigen Leserschaft ummünzen, denn für Jotaro Fukamachi ist selbiges noch lange nicht erreicht.
Ganz im Gegenteil, das Leben schenkt ihm zunächst noch einmal ordentlich ein, denn erstens hat sich seine Tochter zum Studium ins Ausland verabschiedet und zweitens seine Ex-Frau Sumiko ein zweites Mal geheiratet. Als wäre das nicht schon niederschmetternd genug, setzt ihn auch noch seine Vermieterin, die sich ausgerechnet den korrupten Polizisten Gotoda anlacht, vor die Tür. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nun auch ihre Zahnarztpraxis nicht mehr als Büro seiner Detektei und Unterkunft zur Verfügung steht. Während er sich mit den üblichen Aufträgen sowie einer Stelle als Gleisputzer in der U-Bahn über Wasser zu halten und die sich (teils unverschuldet) auftürmenden Rechnungen zu begleichen versucht, sind andere besser im Geschäft.
Unterweltgröße Kurosaki beispielsweise taucht erzwungenermaßen unter, um kurze Zeit später wie Phoenix aus der Asche (der vorübergehenden Obdachlosigkeit) emporzusteigen und in Liebesdingen einen zweiten Frühling zu erleben. Aber auch vor ihm macht das Alter nicht Halt, doch im Gegensatz zu Fukamachi kann er finanziell abgesichert abtreten – in jeder Hinsicht. Die üblichen Fälle um Mord und Totschlag rücken diesmal zugunsten der Entwicklungen um Kurosaki etwas in den Hintergrund, aber dafür gibt es wieder jede Menge Bonmots und Einblicke in die japanische Mentalität, oftmals gewährt von Charakteren mit den nicht immer edelsten Absichten. Feiner Abschluss einer charmanten Serie!