Johnny kann sein Glück kaum fassen. Kaum hat er seine neue Geisterjägeragentur eröffnet, wartet schon der erste Fall auf ihn.
Johnny Sinclair ist es dank der Hilfe seines Freundes Russell und Erasmus von Rothenburg gelungen, die Burg seiner Eltern von den ihr Unwesen treibenden Geistern zu befreien. Aufgrund der jüngsten Ereignisse hat er beschlossen, eine Geisterjägeragentur zu eröffnen. Ab sofort will er sich ganz dem Kampf gegen Geister und Gespenster widmen und kann sein Glück kaum fassen, als sich bereits nach kurzer Zeit die erste Klientin bei ihm meldet und um seine Hilfe bittet. Eine seine Mitschülerin hat Seltsames zu berichten. Seit einigen Nächten wird das Lokal von Millies Eltern von unerklärlichen Vorkommnissen heimgesucht. Sind tatsächlich Gespenster dafür verantwortlich? Der bisherige Höhepunkt sind eine Reihe von mysteriösen Kratzspuren an der Tür der Bar. Johnny ist wild entschlossen, mit der Hilfe seiner beiden Assistenten Licht ins Dunkel zu bringen.
Doch es kommt alles ganz anders als erwartet. Unerwartet wird Millie krank und fühlt sich jeden verstreichenden Tag schwächer. Eine gewöhnliche Erkrankung oder steckt mehr dahinter? Johnny tut alles in seiner Macht Stehende, um seiner neuen Freundin zu helfen. Doch das sind nicht die einzigen Probleme, mit denen sich der junge Geisterjäger auseinandersetzen muss. Russell kann ihn nur noch heimlich besuchen und der Schädel des Alchemisten Erasmus von Rothenburg scheint hinter seinem Rücken ganz eigene Pläne zu verfolgen. Gelingt es Johnny Sinclair, die Herausforderung anzunehmen und im Kampf gegen die dunklen Mächte zu bestehen?
Nachdem man bereits den Auftakt der noch jungen Buchreihe als Dreiteiler vertonte, wendet man sich nun relativ zügig der bereits zweiten Hörspielbearbeitung zu. Im Gegensatz zum Erstling nimmt das Geschehen schnell an Fahrt auf, was natürlich dem Umstand geschuldet ist, dass das Figurenensemble bereits eingeführt ist und als bekannt vorausgesetzt wird. Spannung wird auch im Fall von "Dicke Luft in der Gruft" großgeschrieben und so erwarten den geneigten Hörer einige durchaus gelungene Gruselmomente, die bei der etwas jüngeren Zielgruppe sicherlich gut ankommen dürften. Wer kann schließlich einem nächtlichen Ausflug auf einen verfallenen Friedhof widerstehen?
Zudem gelingt es den Produzenten, die Spannungskurve konstant steigen zu lassen, was einer zunehmenden Verschärfung der Umstände des geschilderten Falls zu verdanken ist, schließlich geht es alsbald darum Millis Leben zu retten. Daneben stellt sich natürlich die Frage, wer oder was eigentlich hinter den mysteriösen Ereignissen steckt, die sich in der Umgebung von Johnnys Familiensitz zutragen. Damit sind wir dann auch direkt beim fiesen Cliffhanger, der den Hörer am Ende erwartet und so sicherstellt, dass auch der zweite Teil seinen sicheren Weg in den CD-Schacht oder auf ein geeignetes Speichermedium findet.
Auch wenn sich Johnny Sinclair recht eindeutig an ein jüngeres Publikum richtet, kann man auch die zweite Romanbearbeitung problemlos als "All-Ager" bezeichnen, der sicherlich auch ein erwachsenes Publikum zu begeistern weiß, denn die vorliegende Geschichte bietet durch ihre vielen Wendungen und durchaus atmosphärischen Momente ein inhaltliches Potenzial, das auch die Älteren überzeugen kann. Neben den spannenden Szenen gibt es auch immer wieder humorvolle Passagen, die durchaus ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Inhaltlich bleiben so nur wenige Wünsche offen und man kann problemlos von einem gelungenen Auftakt zum zweiten Mehrteiler sprechen.
Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben natürlich auch die gut gewählten und passend platzierten Musikstücke, die ein Übriges leisten, um die spannende Atmosphäre noch weiter zu verdichten. Selbiges gibt es von der Geräuschefront zu berichten, hier hat man ebenfalls nur wenig dem Zufall überlassen und eine wirklich überzeugende, realistisch anmutende Soundkulisse erschaffen. Wirft man einen Blick auf die Sprecher, die den Figuren ihre Stimmen leihen, so muss erneut Wolf Frass an erster Stelle genannt werden. Mit seiner prägnanten und erdigen Stimme ist er einfach die ideale Besetzung für den eigensinnigen Totenschädel, der Johnny in seinem Kampf gegen die dunklen Mächte unterstützt.
Gelang es Dirk Petrick in den vorherigen Episoden noch nicht immer, die Präsenz einzufordern, die eine Hauptrolle mit sich bringt, so kann man sich im vorliegenden Fall davon überzeugen, dass sich dies eindeutig geändert hat und ein sprachlich gereifter Sprecher seiner Figur die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die sie verdient. Eine gute Leistung. In weiteren Rollen agieren Lène Calvez, Stephanie Keller und über ein halbes Dutzend weiterer guter Sprecher, die "Dicke Luft in der Gruft" engagiert und mit viel Spaß in Szene setzen. Wie der
Vorgänger, so kann auch "Dicke Luft in der Gruft" in allen Belangen punkten und bildet so einen bunten und unterhaltsamen Gegenpol zu vielen anderen Geisterjägern der Hörspiellandschaft.