VALIENT THORR ließen an diesem kalten, regnerischen Novemberabend nicht lange auf sich warten und legten "Berufstätigen-freundlich" bereits um etwa 21.45 Uhr im leider spärlich besuchten Dreiraum der Arena Wien los. Von Anfang an machten sie keine Gefangenen und spätestens beim zweiten Lied spürte man dass die ekstatische Energie, die diese Band transportiert, etwas Besonderes ist. Somit war es auch kein Wunder dass, die vorderste Reihe sofort voll abging.
Valient Himself bewegte sich mit abwechselnd weit aufgerissenen bzw. zusammengekniffenen Augen und größtenteils wildem Gesichtsausdruck und Gestik vor allem vor der Bühne. Aus der wilden Mischung aus langen rötlichen Bart und Haar ragte nur vereinzelt das Mikrofon und die geballte Faust Richtung Publikum. Aufgrund der beinahe ohne Atempause dargebotenen schweißtreibenden, zwischen Rock, Metal und Punk angesiedelten, durchwegs gesellschaftskritischen und politischen Songs entledigte sich der Frontmann bereits nach kürzester Zeit seiner Weste und danach auch des T-Shirts.
Vermutlich eher ungewollt und durch das enthusiastische Spiel rutschte die Hose des Gitarristen Eidan Thorr immer weiter Richtung Boden bis er diese während eines Solos endgültig verlor. Aufgrund des perfekten Zusammenspiels des Quintetts aus North Carolina sind die immensen 200 bis 250 Konzerte (unter anderem als Support für Headliner-Touren von MASTODON und MOTÖRHEAD) im Jahr auf jeden Fall glaubwürdig. Immer wieder zelebrierte der Frontmann große Rockgesten, indem er sich mit dem Rücken zum Publikum vor die Bühne kniete und seinen Bandmitgliedern huldigte.
Kurz darauf teilte Valient Himself das Publikum und setzte sich mitten zwischen die anwesenden Leute. Er forderte alle auf mitzumachen und somit sitzend mittels "Headbang" Ruderbewegungen in Richtung Bühne. Der kurze aber intensive Gig (etwa eine Stunde inklusive zweier Zugaben) bleibt definitiv in positivster Erinnerung. Beim nächsten Mal bitte unbedingt mehr davon, aber vor allem hat sich die Band mehr Zuschauer verdient.
# # # Text & Fotos: Patrick Steiner # # #