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Offenbarung 23 47

Über zwei Jahrzehnte sind vergangen und die Mörder des schwedischen Ministerpräsidenten sind trotz vieler Hinweise immer noch auf freien Fuß. Was waren die wahren Gründe und Motivationen, den Politiker 1986 zu beseitigen?

(C) Highscore Music / Offenbarung 23 47 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenLange Zeit galt Schweden als ein kleines Paradies, das von vielen Katastrophen und  unerfreulichen gesellschaftlichen Entwicklungen verschont blieb. Bis Anfang der 1970er Jahre galt das Land als Vorzeigestaat: Geringe Kriminalität, eine gesunde Wirtschaft und von beiden Weltkriegen verschont. Dies ändert sich jedoch auf dramatische Art und Weise am 28. Februar 1986 mit der Ermordung des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme. Der bekannte Politiker wird nach einem Kinobesuch auf offener Straße erschossen. Bis heute ist unklar, wer hinter dem Attentat steckt. Wer könnte ein Interesse daran haben, Palme aus dem Weg zu räumen? Seine Pläne für einen atomwaffenfreien Korridor dürfte nicht jedem gefallen haben.


Nun fallen T-Rex und Kim Hinweise in die Hände, die in eine ganze neue Richtung deuten. Kann es tatsächlich sein, dass Olof Palme vom schwedischen Geheimdienst beseitigt wurde? Bei genauer Betrachtung ist offensichtlich, dass vieles in diese Richtung deutet. Beweise wurden manipuliert und Verdächtige verschwinden scheinbar spurlos. Kaum haben die beiden Hacker mit ihren Nachforschungen begonnen, kehren einige alte Bekannte auf die Bildfläche zurück und nicht alle davon sind dem Berliner Studenten T-Rex wohlgesonnen. Ian G. setzt alles daran, den Hacker in die Finger zu bekommen und aus dem Verkehr zu ziehen. Georg Brand muss sein ganzes Können aufbieten, um seinen Häschern zu entkommen.


Das Ende von Folge 46, "Lizenz zum Gelddrucken", ließ den Hörer mit einer Menge dicker Fragezeichen zurück, schließlich endete sie mit dem scheinbaren Tod der Hauptfigur. Doch nicht nur das. So stand das Verhalten von Georg in dieser Episode seinem bisherigen Auftreten und seiner Motivation, hinter die Geheimnisse Trons zu kommen, diametral entgegen. Zum Glück begibt sich Jan Gaspard direkt in den ersten Minuten an die Klärung dieser seltsamen Veränderung, löst den fiesen Cliffhanger der letzten Folge logisch auf und gewährt ganz nebenbei einen Blick auf Georg Brands bisher im Dunklen
belassene Familienverhältnisse.


Allerdings dürfte es selbst für Kenner der Reihe nicht einfach sein, die Rahmenhandlung der Serie zu durchschauen und die wiederkehrenden Charaktere einer bestimmten Seite zu zuordnen. Neuanfänger dürfen auf jeden Fall ihre liebe Not haben, die immer wieder eingestreuten Dialoge und Hinweise von Personen wie Ian G. oder St. Clair zu verstehen und in einen Kontext einzuordnen. Betrachtet man davon losgelöst alleine die Theorien rund um die Ermordung des schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme, dann kann man eines definitiv festhalten: Spätestens mit "Rüde Gebrüder" kehrt "Offenbarung 23" zu alter Qualität zurück. Sehr detailliert und nachvollziehbar werden dem Hörer Fakten präsentiert, die zum Nachdenken anregen und schnell stellt sich das von den alten Folgen her bekannte Gefühl ein: Könnte es sich tatsächlich so ereignet haben? Mit Beginn der 47. Folge der Serie ist das geschätzte Alleinstellungsmerkmal zurückgekehrt.


Geräusche und Musik erfüllen ihren Zweck, die Dialoge und präsentierten Fakten aufzulockern und an den richtigen Stellen zu gewährleisten, dass man nicht das Gefühl bekommt, einem Hörbuch zu folgen. Das geht im Fall von "Offenbarung 23" aber vollkommen in Ordnung, denn im Mittelpunkt stehen bei dieser Serie die in vielen Dialogen oder eingeflochtenen Texten aufbereiteten Informationen zu Personen oder Ereignissen, die mit verbreiteten Verschwörungstheorien verbunden sind. Möchte man alle diese Informationen auch wirklich erhalten und verarbeiten, empfiehlt es sich, auf mögliche andere Tätigkeiten beim Hören zu verzichten, um Ablenkungen zu vermeiden. Zudem sollte die CD wirklich bis zum Ende abgespielt werden, denn es erwartet den geduldigen Hörer noch ein Hidden Track, in dem sich Jan Gaspard an sein Publikum wendet.


Wirft man einen Blick auf die Liste der Sprecher, so sticht sofort ins Auge, dass man in dieser Folge eine große Anzahl der wiederkehrenden Charaktere versammelt hat, wodurch sich bei Hörern der ersten Stunde so etwas wie ein Gefühl von Nostalgie einstellen dürfte. Till Hagen, Helmut Krauss und Lutz Mackensy übernehmen einmal mehr ihre Rollen als undurchsichtige Akteure, die sich im einen Moment als Feind und im nächsten als Verbündeter von Georg Brand präsentieren. Wie die Namen bereits vermuten lassen, bekommt man hier die erste Liga an Sprechern geboten, die für einen ungestörten Hörgenuss sorgen.


Dazu überzeugen Alexander Turrek und Peter Flechtner als Hacker-Gespann und sind mittlerweile kaum noch von ihren Vorgängern zu unterscheiden. Beide sind in ihrer Rolle angekommen und beginnen nun, ihnen eine eigene Note hinzufügen, was die Dialoge noch lebendiger werden lässt. "Rüde Gebrüder" ist der endgültige Beweis, dass, wenn man wirklich den Willen hat, es gelingen kann, eine Serie zu alter Qualität zurückzuführen. Allen Unkenrufen zum Trotz, die dem erneuten Neustart von "Offenbarung 23" eine kurze Lebensdauer prognostiziert haben, präsentiert sich die Serie mit dieser Folge in bestechender Qualität.


 
# # # Justus Baier # # #



Publisher: Highscore Music




 


 
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Ja, dürfen die das?
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