Nicht nur neue Geschichten warten darauf, ihre Zuhörer zu finden, sondern auch Harrys Geheimnis wird enthüllt.
Was wäre Literatur ohne die vielen Rätsel, die sich beim Lesen beständig auftun? Es ist durchaus eine große Kunst, eine Handlung fortzuspinnen und dabei unzählige Fragen aufzuwerfen. Und eine viel größere, zumindest die brennendsten davon letztlich zu beantworten, natürlich so unterhaltsam wie möglich. Nichts schlimmer als ein wahres Gerippe an Fragen, durch das auf ewig nur der eisige Wind der Einfallslosigkeit weht – denn schließlich ist es einfacher, Fragen zu stellen als eine befriedigende Antwort zu geben. Was das mit dem dritten Band von "House of Mystery" zu tun hat, ist leicht gesagt: Nachdem bisher vieles aufgeworfen und angedeutet wurde, was mit dem namensgebenden Gebäude zu tun hat, folgen nun einige Enthüllungen.
Der Katalysator für die Antworten, die Hauptautor Matthew Sturges uns in "Der Raum dazwischen" liefert, scheint ausgerechnet Figs unliebsamer Vater zu sein. Er interessiert sich vor allem für die Vergangenheit von Harry, dem Schwarm seiner Tochter, mehr jedenfalls als dem jungen Mann lieb ist, und so dauert es nicht lange bis die beiden ordentlich zusammenkrachen. Schließlich müssen sie sich doch noch zusammenraufen, denn durch den Verrat einer ehemaligen Bewohnerin erfahren einige böse Gesellen vom Standort des Hauses und machen sich daran, es für ihren Herrn zurückzuerobern.
Kaum zu glauben, wie freizügig sich "Der Raum dazwischen" im Vergleich zu den beiden ersten Bänden mit Antworten gibt. Der Leser erfährt gemeinsam mit Fig und ihren Freunden nicht nur das wahre Wesen von Harry, das zumindest Cress schon erahnt hat. Nicht minder aufschlussreich sind die Informationen über die Machenschaften der "Konzeption" und ihres Verbündeten mit der kunstvollen Maske, hinter der sich ein alter Bekannter versteckt. Gesponnen rund um die US-Jubiläumsausgabe 13, sorgt also nicht nur Sturges Erzählung für besten Lesegenuss, sondern auch die Gastauftritte bei den Kurzgeschichten. Diesmal dürfen wir uns neben Bill Willingham unter anderem auf Eric Powell ("The Goon"), "Mad Magazine"-Veteran Sergio Aragonés, Gilbert Hernández ("Love and Rockets") und den legendären Neal Adams freuen. "House of Mystery" bleibt einer der spannendsten Vertigo-Titel der letzten Jahre!
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Panini Comics