INME sind seit ihren Gründung vor allem eines: kontrovers. Und daran wird auch der vierte Longplayer „Herald Moth“ nichts dran ändern. Diverse Musikstile werden bunt durcheinandergewürfelt, auf Classic Rockiges folgt halbernst Punkiges, und darauf dringt eine Akustikgitarren-Ballade ans Ohr an welche sich etwas anschließt, dass irgendwie nach MUSE in Verbindung mit NICKELBACK klingt. Man kann dem Vierer aus Essex nicht vorwerfen, dass sie ihre Instrumente nicht beherrschen würden, die einzelnen Nummern sind beinahe ausnahmslos sehr gut gemacht. Aber man steigt mit dem Gefühl aus, einen nicht wirklich zusammengehörigen Sampler in den Händen zu halten. Einziges Bindeelement ist der Gesang von Dave McPherson, und sooo weltbewegend ist der halt einfach nicht. Das technische Niveau von INME ist wirklich sehr hoch, nur drängt sich der Eindruck auf, dass die Jungs das genau wissen und dieser Umstand ihnen auch zum Verhängnis wird, denn allzu oft scheinen Passagen nur aufgrund ihrer musikalischen Komplexität aufgenommen worden zu sein. Total verreißen will ich diese Platte nicht, aber einen Rat erlaube ich mir: das nächste Mal mehr auf den Fluss achten und nicht nur zeigen wollen, was ihr technisch könnt. Dann ist der Zehner fix. www.myspace.com/inmeofficial Bernhard Kleinbruckner (6,5)
