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Star Wars: The Old Republic

Ob Fan von Luke Skywalker oder Han Solo, militanter Einzelspieler oder MMO-Veteran – Bioware will alle ins Boot holen.

Viele Rezensionen zu "The Old Republic" beginnen mit dem Bekenntnis des Autors, keine große Erfahrung mit MMOs zu haben, und das ist im vorliegenden Fall nicht anders. Vermutlich ist es für einen beträchtlichen Anteil der Spieler die erste Erfahrung mit dem Genre, gelockt durch die universell beliebte "Star Wars"-Lizenz und den Namen des Entwicklers Bioware – seit Jahren bekannt für hochkarätige Singleplayer-Rollenspiele mit einem besonderen Augenmerk auf Story und Charakteren. Das kanadische Studio ist sich dieser Tatsache natürlich bewusst und hat sich deshalb nicht nur bemüht "The Old Republic" einsteigerfreundlich zu gestalten, sondern auch seine ganz speziellen Stärken ins MMO-Rennen zu bringen. Immerhin verband man mit MMOs bisher eher größtenteils generische Loot- und Grindfests, die stark mechanisch gewichtet sind und ihre Persönlichkeit weniger aus NPCs und Story-Events, sondern aus der Interaktion mit anderen Spielern gewinnen.


(C) Bioware/EA / Star Wars: The Old Republic / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"The Old Republic" versucht hingegen die MMO-Erfahrung einer Singleplayer-Kampagne ähnlicher zu gestalten: Die Konversationen sind komplett sprachvertont und bieten das aus "Mass Effect" bekannte Dialograd, das dem Spieler erlaubt unterschiedliche Antworten zu geben und moralische Entscheidungen zu treffen, die ihn langfristig auf einer Light Side/Dark Side Skala positionieren. So ist es gar möglich, einen Douchebag-Jedi oder einen Der-Typ-ist-gar-nicht-so-übel-wenn-man-ihn-mal-kennt-Sith zu spielen.


Be(C) Bioware/EA / Star Wars: The Old Republic / Zum Vergrößern auf das Bild klickenim Thema Charakterklassen bleiben kaum Wünsche offen. Ob man jetzt Fan von Luke Skywalker, Han Solo, Darth Vader, Boba Fett oder Qui-Gon Jinn ist, für jede Wunschfantasie gibt es eine entsprechende Klasse, ob Jedi oder Sith, Schmuggler oder Kopfgeldjäger, republikanischer Soldat oder imperialer Spion. Je nach Wahl gibt es zudem eine individuelle Story-Kampagne mit unterschiedlichen computergesteuerten Begleitern. Wer auf der Suche nach "Knights of The Old Republic III" ist, also wirklich wenig an der sozialen Komponente interessiert und größtenteils solo unterwegs, bekommt durchaus einiges geboten.


(C) Bioware/EA / Star Wars: The Old Republic / Zum Vergrößern auf das Bild klickenTrotzdem: Es muss klar sein, dass "The Old Republic" ein waschechtes Singleplayer-Spiel nicht ersetzen kann – zu uninteressant sind die Quests, zu groß die Entfernungen, zu eintönig die Kämpfe. Wer länger Spaß haben und das Spiel voll ausnutzen möchte, kommt um die (schauder!) Interaktion mit anderen Menschen nicht herum. Schon früh im Geschehen stößt man auf Quests, die für Gruppen vorgesehen sind, und deren Dynamik sich nicht großartig von Spielen wie "World of Warcraft" unterscheidet: Die Tanks ziehen die Angriffe auf sich, die DPSler teilen kräftig Schaden aus und die Healer sorgen dafür, dass alle Gruppenmitglieder am Leben bleiben. Chatten, Organisation in Gilden, PvP-Duelle – alles funktioniert tadellos und wie es MMO-Veteranen gewohnt sind.

Was(C) Bioware/EA / Star Wars: The Old Republic / Zum Vergrößern auf das Bild klicken wiederum einen Unique Selling Point von "The Old Republic" darstellt, das ist selbstverständlich das Star Wars-Universum. Auch wenn die Ereignisse im Spiel tausende Jahre vor den Filmen stattfinden, hat sich glücklicherweise nicht viel geändert: Tatooine ist heiß, Hoth ist kalt und überall umspielen vertraute Geräusche das Ohr: Vom surrenden Schwingen der Lichtschwerter bis zu den "Utini!”-Rufen der Jawas. Dazu kommt ein großartiger Faux-John Williams-Soundtrack, dessen Beitrag zur nostalgischen Atmosphäre nicht überschätzt werden kann. Visuell hält sich "The Old Republic" an den bewährten MMO-Standard: Keine Augenweide, läuft aber dafür auch flüssig auf schwächeren Rechnern.


(C) Bioware/EA / Star Wars: The Old Republic / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBiowares Vorstoß in den MMO-Markt ist ein hochkompetentes Produkt, das sich durch sehr durchdachtes, ausgefeiltes Design und großen Umfang auszeichnet. Alte Hasen bekommen, was sie von einem modernen MMO erwarten, und neue Spieler, die bisher lieber allein unterwegs waren, werden durch zahlreiche, aus Singleplayer-Spielen bekannten Features und verhältnismäßig großer Solo-Freundlichkeit sanft in das Genre eingeführt. Eine Revolution findet hier nicht statt, eher eine dezente Evolution. Aber das könnte damit zu tun haben, dass "The Old Republic" Schätzungen zufolge das teuerste Videospiel ist, das je entwickelt wurde. Wer ist da schon heiß darauf, große Risiken einzugehen?



# # # Andreas Dobersberger # # #



Grafik: 7/10
Sound: 9/10
Steuerung: 8/10
Spielspaß: 8/10
Gesamt: 8/10


Plattform: PC
Entwickler: Bioware
Publisher: EA





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