Mit diesem Band betritt unser Ronin die verheißungsvollen Gefilde deutschsprachiger Erstveröffentlichungen.
Am kontinuierlichen und verlässlichen Output von Josua Dantes Ein-Mann-Verlag könnten sich schon jetzt so manche Herrschaften in der Branche ein Beispiel nehmen. Neben der Herausgabe der beiden "Usagi Yojimbo"-Bände
5 und
6+7 als limitierte Ausgaben, welche eine seit Jahren klaffende Lücke bei der Inkarnation von Schwarzer Turm geschlossen haben, sind parallel auch nicht minder ambitionierte Gesamteditionen von Warren Ellis'
Gravel und dem "2000 AD"-Kulttitel
"Sláine" an den Start gegangen.
Der achte Band von Stan Sakais Ronin-Saga präsentiert jetzt endlich bisher auf Deutsch unveröffentlichtes Material, das aus den ersten Ausgaben der zweiten, 1993 bei Mirage Publishing gestarteten "Usagi Yojimbo"-Serie stammt. Und da es sich bei besagtem Verlag um jenen handelt, den die Herren Eastman und Laird einst gegründet haben, gibt es zum Auftakt ein weiteres Crossover mit den Teenage Mutant Ninja Turtles zu lesen. Ausgerechnet durch eine magisch begabte Ratte, die ihre und Usagis Hilfe benötigt, geraten die vier grünen Jungs ins Japan des 17. Jahrhunderts.
Doch auch nachdem die Sicherheit des alten Herrn und seiner Dorfgemeinschaft sichergestellt ist und sich Nashornkumpel Gen erst einmal von unserem spitzohrigen Schwertkämpfer verabschiedet, gibt es noch weiteres Unrecht zu vergelten. Dieses geht von einem durchtriebenen Brüderpaar aus, das nicht davor zurückschreckt einfache Bauern auszulöschen, nachdem einer von ihnen auf Gold gestoßen ist. Usagi muss sich dabei aber nicht nur mit einem vierköpfigen Killerkommando namens "Shi" (als "Tod" übersetzbar) auseinandersetzen, sondern auch mit Vorurteilen ihm gegenüber.
Die Geschichten "Usagis Garten" und "Schlachtfeld", die einen Rückblick auf die Lehrzeit unseres Ronin darstellen, beschließen einen 200 Seiten starken, rundum gelungenen Band. Die Mischung, die Stan Sakai darin präsentiert, kann nur als schwer suchtgefährdend bezeichnet werden, dafür sorgen nicht nur die famos umgesetzten Kampfszenen, sondern auch die immer wieder eingeflochtene Erkenntnis, dass der Tod eines Kriegers weniger glorreich ausfällt als sich dies so mancher träumen lässt – humorvoll abgefedert etwa von "Die Echsen-Geschichte". Ehre dem, der hier (als Käufer) zuschlägt!