Nicht nur Hexen, Dämonen und Engel, die sich im Kampf die Schädel einhauen, sondern auch jede Menge nackte Haut findet der Leser im dritten Band der Royo'schen Vater-Sohn-Dystopie.
2038: Die Welt ist nicht mehr, was sie war. Es toben erbitterte Kämpfe um ihr Schicksal und mittendrin versucht die Mondschönheit Luz ihr Schicksal zu erfüllen. Das ist jedoch nicht so einfach, muss dafür doch fast die gesamte Heerschar an Dämonen, von Beelzebub bis Luzifer, persönlich zum Kampf motiviert werden. Die Menschen spielen dabei nur noch eine untergeordnete Rolle, sind sie doch längst in jene Teile ihrer Städte geflüchtet, in denen sich die Überlebenden besser organisieren können.
Das ist auch in Paris der Fall, doch vom Glanz der einstigen Stadt der Liebe ist nichts mehr übriggeblieben. Hier befindet sich nämlich der Schauplatz der finalen Auseinandersetzung um die Zukunft des Planeten und davor verstecken können sich weder Engel, noch Dämonen und schon gar keine Menschen.
Mit viel finsterer Endzeitstimmung inszenieren Luis und Rómulo Royo "Akelarre", den finalen Band ihrer "Zeit des Bösen"-Saga, und tauchen damit tief in eine Welt aus alten, magischen Ritualen inmitten von Resten moderner Zivilisation ein. Dieser Spagat zwischen mythisch-angestaubt und moderner Umgebung gelingt Vater und Sohn ausgenommen gut, die Stimmung ist apokalyptisch und man kann den nahenden Untergang der Menschheit regelrecht spüren.
Auch haben sie sich im Hinblick auf die zwar immer schon vorhandene erotische Ästhetik verausgabt und den letzten Teil ihrer Saga zu dem werden lassen, der am meisten mit sexueller Spannung aufgeladen ist, was nicht zuletzt an Luz und Beelzebub liegt. Beeindruckend stimmungsvoll, düster und unheimlich, jedoch nicht ganz ohne Hoffnung wird "Akelarre" zum würdigen Finale eines bemerkenswerten Projekts von Vater und Sohn Royo, das die Symbiose von grafischer Darstellung und dem Erzählen einer Geschichte perfekt darstellt.