Die Ägyptologen rund um Mastermind Karl Sanders dürften schon so manche Gitarristenlaufbahn auf dem Gewissen haben, bissen sich am schwindelerregenden technischen Niveau der Amis wohl schon einige selbst ernannte Saitenhexer die Zähne aus. Und obwohl so manche Band in letzter Zeit vehement an den Thrönen der Death-Metal-Götter rüttelt, dürfen NILE als eine der auserwählten doch noch eine zeit lang drauf sitzen bleiben. Denn auch deren neuester Output lässt keine Wünsche offen und ist erneut ein Fest für alle Hochgeschwindigkeits-Freaks geworden. Break-lastig wie eh und je, angereichert mit orientalischen Melodiebögen, die ägyptische Mythologie zum Thema habend und auf einem unglaublichen technischen Niveau angesiedelt – das waren von jeher die Zutaten im äußerst erfolgreichen NILE-Rezept. Und die Highspeed-Exzesse („The Eye Of Ra“, „Kem Khefa Kheshef“) verfehlen Ihre Wirkung weiterhin ebenso wenig wie schlurfende, zähe Doomster („Iskander D´hul Karnon“). Die Abwechslung stand bei NILE immer im Mittelpunkt, „Those Whom The Gods Detest“ macht da keine Ausnahme. An Ihr Überwerk „In Their Darkened Shrines“ kommen die Ägypten-Freaks zwar nicht ran, das Dargebotene überflügelt an Qualität aber immer noch 90% aller Härtnerbands. In diesem Sinne: Rein in die Katakomben! www.nile-catacombs.net Martin Ertolitsch (8)
