Während AEROSMITH-Sänger Steven Tyler seine Verletzungen auskuriert, die er sich bei einem Sturz von der Bühne zugezogen hat, zeigt sich Gitarrist JOE PERRY äußerst aktiv. Auf seinem Soloalbum „Have Guitar, Will Travel“ bietet der 59-Jährige solide Rocksongs mit teilweise bluesigem Einschlag. Besonders erwähnenswert ist vor allem die Rolle des Sängers – auf fünf Tracks ist ein bislang unbekannter Deutscher namens Hagen zu hören, den Perrys Frau auf YouTube entdeckt hat – und der den Anruf des Gitarristen zunächst nur für eine Verarschung hielt. Die gesangliche Leistung des Newcomers ist solide und fügt sich gut zum trockenen Sound des Albums. Auf vier Stücken greift Perry selbst zum Mikrofon, ein Song („Wooden Ships“) ist instrumental. Wer auf Solo-Exzesse des Gitarristen wartet, wird allerdings ein wenig enttäuscht, hält er sich doch merklich mit ausgefeilten Spielereien zurück und agiert äußerst songdienlich. Am Ende kommt ein Album heraus, das man als solide bezeichnen kann, wirkliche Höhepunkte oder gar einen Ohrwurm muss man allerdings mit der Lupe suchen.
www.joeperry.com Erich Kocina (5)
