
Eigentlich ist mit diesem Zitat, das David Füleki seinem sympathisch-bösartigen Protagonisten in den Mund (beziehungsweise Schnabel) legt, alles über den Inhalt von "Blutrotkäppchen" gesagt. Doch alles der Reihe nach: Denn Anfang macht ein Gefallen des allseits beliebten Entoman, seines Zeichens Meister des Schwertes und neuerdings WG-Partner von Def und Kuh, den Stars aus "Studieren mit Rind". Das liebliche Rotkäppchen bringt es doch glatt fertig, ihn unter perfider Ausnutzung seiner einzigen Schwäche (Eis!) dazu zu bringen, fünf gewaltige Monolithen im Wald zu zerstören.
Die sind allerdings Teil eines Bannkreises, der den gar nicht netten Balg im Zaum gehalten hat und ihr ermöglicht, die eigentlich auch nicht wirklich nette Großmutter zu fressen – doch da die alte Wolfsdame eine Verwandte von Entoman ist, packt der schweres Gerät aus und erhält dabei sogar Unterstützung vom muskelbepackten Herrn Jäger, der in Fülekis
"Struwwelpeter: Die Rückkehr" sein Debüt gefeiert hat.
Die Schlachtpalette, die vor den Augen des Lesers angerichtet wird, verblasst beinahe vor den beinhart komischen Kommentaren, die vor allem Entoman vom Stapel lässt. Fettes Grinsen ist garantiert, wenn der Menschenfeind vom Dienst über alles und jeden herzieht und ein klassisches Märchen auf seine gewalttätige Essenz vor der kindgerechten Weichspüler-Behandlung durch die Gebrüder Grimm reduziert wird. Mit diesem bei Tokyopop erschienenen, leider viel zu schnell verschlungenen Band wird der geballte Irrsinn von David Fülekis Website "Manga Madness" endlich auf Papier gebannt, mit der frohen Erwartung weiterer Glanztaten.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Tokyopop