In der bisher ambitioniertesten Storyline laufen so einige Fäden zusammen.

Nachdem Mike Mignola für den letzten Band
"Die Troll-Hexe" bereits kreatives Outsourcing betrieb und die beiden nicht minder talentierten Kollegen P. Craig Russell und Richard Corben für zwei Geschichten das Artwork übernahmen, hat er für "Ruf der Finsternis" den Stift gänzlich Duncan Fegredo überlassen. Die darin abgedruckte sechsteilige Miniserie verknüpft mehrere bisherige Handlungsstränge und ruft altbekannte Charaktere aus früheren Erzählungen wieder auf den Plan.
Nach seiner Odyssee durch Afrika und das Meer in
Band 7 gelangt Hellboy nach England und findet Obdach bei einem alten Freund und Kollegen seines Ziehvaters. Die versammelten Hexen der Gegend waren in der Zwischenzeit nicht untätig und haben nur auf eine Gelegenheit gewartet, sich dem Höllenbuben zu nähern. So gerät ein harmloser Spaziergang zu einer Reise in eine andere Welt, in der sich die Baba Jaga für den Verlust eines Auges im Kampf gegen "Red" rächen will – während in der Zwischenzeit Schweinedämon Gruagach eine neue Königin für die Hexen aus ihrem Ruheort bergen will.
Jene Ungläubigen, denen Mignolas Strich bis jetzt als zu schroff und abstrakt erschienen sein sollte, haben spätestens mit dem "Hellboy"-Debüt von Duncan Fegredo keine Ausrede mehr. Er vermag es, die unheimlich-skurrile Grundstimmung des Meisters perfekt zu übernehmen, ohne zum bloßen Kopisten zu geraten. Vielmehr fügt sein detaillierterer Strich dem Gesamtkunstwerk neue Facetten zu und erlaubt Mignola neue erzählerische Möglichkeiten. Das fällt sofort aus, und so gerät "Ruf der Finsternis" zur bisher stimmigsten und die bisherigen Ereignisse perfekt miteinander verbindenden Hellboy-Erzählung.
# # # Andreas Grabenschweiger # # #
Publisher: Cross Cult Verlag