Völlig egal ob nun Malerbürste, Pyramidenschnauzer oder Slawenhaken, keine andere Körperbehaarung hat durch die Jahrhunderte hindurch soviel Aufsehen erregt wie der gemeine Schnurrbart.
Knesebeck widmet dem umstrittenen Oberlippenfell deshalb ein ganzes Buch und lässt den begierigen Fan der Respektbalken alles Wissenswerte um die Schenkelbürste erfahren. Mit viel Humor und Ironie aufbereitet, bekommt man einen kleinen Überblick über die Entstehung und Geschichte eines stattlichen Pornobalkens sowie Tipps und Tricks für die eigene Gesichtsgärtnerei. Ein paar Haare auf der Oberlippe ergeben jedoch noch lange keinen respektablen Schnurrbart und nicht jedes Gesicht ist für jede Bartvariation geeignet. Deshalb sollte gut überlegt sein, welchen Bröselbesen man in welchem Gesicht wuchern lässt – um gröbere Stilfehler zu vermeiden, bekommt man einen entsprechenden Leitfaden serviert.
Dazu gibt es massig Fotos von außergewöhnlichen und kreativen Schnauzbärten aller Art, Tipps und Tricks zur Pflege, Formgebung und viel Unterstützung für das Barträger-Ego ("Wenn deine Freundin jemals will, dass du deinen Schnauzer entfernst, dann entferne deine Freundin"). Damit nicht genug kommt man zur Erkenntnis, dass auch Katzen über unterschiedlichste Oberlippengewächse verfügen. Einen kleinen Einblick in die Welt des Moustache-Merchandise gibt es obendrein und so findet sich nach der ausgiebigen Lektüre dieses Buchs nichts, was man im Bezug auf die Liasion von Oberlippen und Haaren noch nicht gesehen hätte, egal ob es nun Flaschenbärte, Schnurrbartlampen, Tassen, Ringe, Pfefferstreuer, Ketten oder Babymobile mit Bart sind. Genug Schnurrlis für alle also, und wenn es nicht klappt, wird auch noch gezeigt wie man sich eine Attrappe basteln kann…
# # # Christoph Höhl # # #
Publisher: Knesebeck Verlag